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Stephan Hebel

Kolumnist der Frankfurter Rundschau

»Vor vielen Jahren habe ich während einer Südamerika-Reise eine Bergbau-Region in Bolivien besucht. Dort begegnete ich – Heide, der ich war und bin – einer Gruppe von Franziskanern, die mit den Minenarbeitern einen gewerkschaftlichen Radiosender betrieben. Der Eindruck, den diese Menschen auf mich machten, ist unvergessen: Im besten Sinne kompromisslos standen die Ordensbrüder an der Seite derjenigen, die unter schwersten Bedingungen die letzten Reste an Edelmetall aus den Bergwerken kratzen mussten. Was das mit Publik Forum zu tun hat? Ich spürte damals vor allem eins: Das tiefe und feste ethische Fundament, auf dem diese Männer standen, war durch ideologische Moden, politische Rücksichten, auch durch Angst vor Konsequenzen nicht zu erschüttern. Sie kannten vielleicht nicht das Ende ihres Weges. Aber die Richtung kannten sie sehr gut.

Auf ganz andere, aber doch vergleichbare Weise trifft das auf die Arbeit von Publik Forum zu. In der politischen Publizistik – und sicher auch in Kirchenfragen, aber da kenne ich mich weniger aus – sticht diese Zeitschrift durch eine intellektuelle und ethische Unbestechlichkeit hervor, wie sie im Journalismus leider nicht mehr selbstverständlich ist. Den Macherinnen und Machern von Publik Forum merke ich wie den bolivianischen Franziskanern immer wieder an: Sie lassen sich nicht von einem Weg abbringen, der Nächstenliebe zum Gradmesser einer guten Gesellschaft macht. Das erfreut und ermutigt mich. Alles Gute für die nächsten 40 Jahre!«

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