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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 3/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Streit über Impfpflicht

vom 11.02.2022

Zu: »Ein gefährliches Heilsversprechen« (1/22, Seite 16-17)

Ich stimme mit Klaus Mertes darin überein, dass ich eine Impfpflicht ablehne. Aber anders als er bin ich der Meinung, dass eine Impfpflicht die Spaltung der Gesellschaft vergrößern würde. Viele Geimpfte, mit denen ich spreche, sind mittlerweile dagegen, und es werden mehr. Eine Impfpflicht würde die »Politikverdrossenheit« verstärken. Wenn die führenden Politiker öffentlich erklären würden, dass sie von der Impfpflicht Abstand nehmen, würde das meines Erachtens unser Land befrieden und den Rechten den Wind aus den Segeln nehmen. Susanne Friederichsen, Flensburg

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 03/2022 vom 11.02.2022, Seite 58
Rassismus
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Wenn man die sozial einschneidenden Folgen eines Lockdowns für die Gesamtbevölkerung betrachtet, ist es unverständlich, dass ein harmloser Minimaleingriff von einer Minderheit mit nahezu religiöser Vehemenz abgelehnt wird. Klaus Mertes hat sich mit einer Parteinahme für sie einer bedauerlichen Kompetenzüberschreitung schuldig gemacht. Peter Stosiek, Görlitz

Danke für Klaus Mertes’ umsichtige Betrachtung und das klare »Nein« zu einer Impfpflicht. Die Situation ist viel komplexer, als dass man sie mit einem radikalen Ruf nach einer dreifachen »Grundimmunisierung« oder »Dauer-Impfung« lösen könnte. In der Tat: Fragen über Fragen, die unbeantwortet sind. Fanny Baumann

Da wir glücklicherweise die Möglichkeit besitzen, durch Impfung die Todesraten zu senken, muss sich unsere Gesellschaft entscheiden, ob wir unnötiges Leid von vielen Menschen hinnehmen wollen, um dem sogenannten Recht auf Freiheit im Hinblick auf »Unversehrtheit« Raum zu geben, oder ob wir den Druck auf Impfunwillige im Interesse der Gesamtgesellschaft erhöhen wollen. Wer sich nicht impfen lassen will, muss sein Risiko selber tragen, es gilt aber, die Gruppe derjenigen zu schützen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Es ist zwar richtig, dass wir zurzeit die möglichen Langzeitfolgen von diesen Impfungen nicht mit absoluter Sicherheit beurteilen können, die Langzeitfolgen von Covid-Erkrankungen sind aber unübersehbar dramatisch. Die Politiker müssen jetzt den Mut endlich aufbringen, um unnötiges schweres Leid von vielen Menschen abzuwenden. Elmar Döring, Bielefeld

Mit keinem Wort erwähnt Klaus Mertes, dass die »aktuellen G-Regelungen« wirklich harte Einschränkung sind. Er, der Priester, muss beim Lesen der Messe keine Maske tragen und das Kirchenvolk darf nicht einmal singen. Allein, um das Singen (nicht nur im Gottesdienst) wieder zu ermöglichen, ist eine Impfpflicht wichtig. Etwa drei Millionen Deutsche sangen bis 2019 in einem Verein. Jetzt ist das verboten. Frieder Monninger, Braunfels

Klaus Mertes hat den Sinn der Impfpflicht offenbar nicht ganz verstanden: Die Durchimpfung bedeutet keineswegs nur Eigenschutz, sondern bewahrt uns alle davor, bei einer schweren Erkrankung, die eine stationäre Behandlung erforderlich macht, von den mit Covid-19-Patienten voll belegten Krankenhäusern abgewiesen zu werden. Es ist die Pflicht der Politiker, sicherzustellen, dass auch Unfallopfern oder Patienten mit Lungenembolien, Herzinfarkten oder Krebsoperationen noch geholfen werden kann. Die Impfpflicht ist somit keineswegs »ein gefährliches Heilsversprechen«, sondern eine schlichte Notwendigkeit, die längst hätte durchgesetzt werden müssen. Reinold Müller, Bochum

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Es erleichtert mich zutiefst, dass Klaus Mertes in seinem Artikel so klar und sachlich die Situation beschreibt! Alle hier genannten Gedanken traut man sich ja kaum öffentlich auszusprechen, weil oft sofort eine aggressive, abwertende Antwort folgt. Vielen Dank! Manuela Fechter, München

Das andauernde undifferenzierte Beschimpfen und Verurteilen Ungeimpfter, sie gleichzusetzen mit Rechtsradikalen, ihnen pauschal Uninformiertheit und mangelnde Solidarität zu unterstellen, sie lächerlich zu machen, weil sie vielleicht auf einen konventionellen Impfstoff warten, macht mich sprach- und fassungslos. Ich bin ungeimpft, bestraft durch Ausschluss aus dem öffentlichen Leben und fühle mich immer mehr bedrängt, ständig klarzustellen, dass ich weder mit Verschwörungstheorien noch mit rechten Tendenzen etwas zu tun habe – im Gegenteil. Insofern war der Beitrag von Klaus Mertes wohltuend, und ich wünschte mir, dass auch unsere Politikerinnen und Politiker nachdenklicher und vorsichtiger in Aussagen und Urteilen wären. Großer Dank! Jutta Rattunde, Bad Homburg

Die Sprache, das »Wie« des Artikels – denkend, rational und gleichzeitig persönlich emotional, menschlich –, ist die Art und Weise, in der ich mir Kommunikation und überhaupt den Abwägungsprozess zur Impfdebatte wünsche. Mit Respekt und Offenheit den Gedanken und Meinungen anderer gegenüber. Zwischen uns Menschen ebenso wie vonseiten der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger an die Bevölkerung. Danke an Klaus Mertes. Jonas Backöfer, Greifswald

Was für ein wohltuender Artikel nach dem unsäglich polarisierenden von Wolfgang Thierse! Vielen Dank an Klaus Mertes! Religiöse Überhöhung scheint mir genau die richtige Bezeichnung für das, was auf beiden Seiten der Debatte (oder des »Religions«-Krieges?) um die Corona-Maßnahmen und die Impfung derzeit abgeht. Maria Ridder, Bremen

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