Versuch, ein interreligiöses Projekt zu erden
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Johannes Rehm
Weltethos praktisch
Grünewald. 162 Seiten. 19,80 EUR
Johannes Rehm erläutert anfangs kurz, was das »Projekt Weltethos« des prominenten katholischen Theologen Hans Küng beabsichtigt, das im Zentrum des Buches steht: Das Herausstellen der Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Religionen trotz dogmatischer und theologischer Unterschiede. Dabei ist die Vielfalt der ethischen Orientierungen, die den Religionen innewohnt, Ausdruck wie Konsequenz der pluralen Verfasstheit der Gesellschaft. Unter diesem Gesichtspunkt stellt Rehm heraus: Es gehört zu den Rahmenbedingungen gegenwärtiger religiöser Erziehung, dass das Christentum eine unter anderen Religionen ist und dass auch die Kirche eine gesellschaftliche Größe unter anderen ist. Daneben konstatiert er aber auch »starke fundamentalistische Tendenzen: Tendenzen zum Rückzug aus dem Vielerlei der Wahrheitsansprüche auf eine Wahrheit«. Ein Merkmal einer pluralistisch verfassten Gesellschaft sei nicht zuletzt auch die Multikulturalität, die »auf dem Vorhandensein und der Weiterentwicklung einer jeweils besonderen Identität« beruhe. In diesem Spannungsfeld bewegt sich der interreligiöse Dialog und damit auch das Weltethos-Programm, das Rehm in seinem Buch zu »erden« versucht. So plädiert er für Phasen und Projekte religionsübergreifenden Unterrichts. In ihm sollen die in der Weltethos-Erklärung zum Ausdruck kommenden Gemeinsamkeiten von Lebens- und Glaubenserfahrung und ethischer Überzeugung zum Gegenstand des ökumenisch und interkulturell ausgerichteten Unterrichts gemacht werden. Rehm betont ausdrücklich, und das wiederholt, dass durch den interreligiösen Dialog der konfessionsgebundene Religionsunterricht nicht aufgehoben werden soll. Doch wie soll das gehen?