Warten auf ein Wunder

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Vor dem Discount-Markt zischen einige Männer schon vormittags billiges Bier und Härteres. Sehr junge Mütter in Trainingshosen schieben mit Kinderwagen und Kampfhund vorbei. Im Wrangel-Kiez in Berlin-Kreuzberg leben besonders viele Hartz-IV-Empfänger. »Der Kiez verändert sich«, stellt André Brzenska fest. Als sich der Allgemeinmediziner vor 15 Jahren in der rauen Nachbarschaft niederließ, waren 80 Prozent seiner Patienten Rentner. Inzwischen sind es weniger als 20 Prozent. Arabische Großfamilien und viele Türken der ersten, zweiten und dritten Einwanderergeneration sitzen nun in seinem Wartezimmer: »Knie kaputt, Hüfte kaputt«, stöhnt ein älterer Türke im Kordjackett und deutet auf die betroffenen Körperteile. Er hat lange im Straßenbau gearbeitet.
An diesem trüben Herbstmorgen ist die Stimmung in der Praxis gereizt. Brzenska legt
