Pius XII. und der »Pakt mit dem Teufel«

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Robert Katz
Rom 1943-1944
Magnus. 464 Seiten. 14,95 EUR
Wie es der Untertitel »Besatzer, Befreier, Partisanen und der Papst« bereits andeutet, geht es in diesem Buch um die unrühmliche Rolle von Papst Pius XII. während des Zweiten Weltkrieges. Der Autor zeigt die vielen »Stillschweigevarianten« des Pacelli-Papstes auf, die seine Verteidiger in der HistorikerZunft stets als »höhere Diplomatie« werten. Robert Katz schreibt diese Haltung aber einer politischen Fehleinschätzung und dem moralischen Versagen des Papstes zu. Pius XII. habe lieber Menschen geopfert, als sich einzugestehen, dass er mit den von ihm unterzeichneten Staatsverträgen - gemeint sind das Reichskonkordat mit Hitler-Deutschland und die Lateranverträge mit Mussolini in Italien - »einen Pakt mit dem Teufel« schloss. Der vom Antikommunismus besessene Papst dachte nur an die Integrität des von ihm geschaffenen neuen vatikanischen kirchlichen Stadtstaates. Dafür schwieg er nicht nur zum Holocaust, sondern auch zur ganzen »Bandbreite der faschistischen und nationalistischen Unmenschlichkeiten in Rom«. Der Pius-Papst hat sich nicht nur an den Juden, sondern auch an seinen eigenen Landsleuten versündigt, meint Katz. Weil er diese Meinung offensiv vertritt, verlor der Autor vor Jahrzehnten einen Prozess, den der Vatikan gegen ihn angestrengt hatte. In dem vorliegenden Buch kann Katz seine Meinung mit nunmehr zugänglichen Dokumenten aus den vatikanischen Archiven belegen und rechtfertigen. Die Notizen aus Tagebüchern von Zeitgenossen machen seine Schilderungen sehr lebendig. Alles in allem eine sachliche und höchst aufschlussreiche Lektüre zur jüngeren Kirchengeschichte.
