Editorial: Liebe Leserin, lieber Leser,
Als Theologiestudent in Paris wurde ich einmal von französischen Kommilitonen gefragt, ob ich den Satz des evangelischen Theologen Paul Tillich (1886-1965) erklären könnte: »Glaube ist das Ergriffensein von dem, was uns unbedingt angeht.« Meine Sprachkenntnisse reichten nicht für eine befriedigende Übersetzung aus. Ergriffen sein ist etwas anderes als interessiert sein. Und das, was einen »unbedingt angeht«, ist etwas anderes als Zwang. Meine unbeholfenen Erklärungsversuche haben die Fragezeichen auf den Gesichtern eher vergrößert, aber Tillichs Satz hat mich in verschiedenen Lebenssituationen immer wieder eingeholt, privat und beruflich. Bei meinem ersten Termin für Publik-Forum konnte ich erleben, dass dieser Satz auch Atheisten bewegt, zumindest jene, die sich selbst als gottlos bezeichnen, aber die Form ihrer Zusammenkünfte Gotte

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