»Wer Angst hat, findet keinen Frieden«

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Publik-Forum: Arabische Männer finden den Frieden langweilig, schreiben Sie in Ihrem Buch »Allahs Narren – Wie der Islamismus die Welt erobert«. Ist Frieden in den arabischen Ländern eher ein weibliches Konzept?
Boualem Sansal: Ich bin dagegen, dem Frieden ein Geschlecht zuzuteilen. Aber es ist wahr, die Männer bei uns betrachten Frieden als etwas Langweiliges. Und das liegt an der Erziehung. Wenn ich meine Ansichten in Algerien äußere, dann heißt es: »So redet eine Frau! Der ist doch total verweiblicht! Das ist ein Homosexueller, dem muss man aufs Maul hauen!« Sobald ich mich beispielsweise für den Frieden mit Israel ausspreche, kommen die Leute zu mir und und sagen: »Weißt du, was du da sagst? Wir Araber sind 350 Millionen, und da werden wir doch
Boualem Sansal ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller Nordafrikas. Er wurde 1949 in Theniet El Had in Algerien geboren. Der promovierte Ökonom begann erst im Alter von fünfzig Jahren zu schreiben. Seither hat er 14 Romane und Sachbücher veröffentlicht, die allesamt auf Deutsch erhältlich sind. 2011 erhielt Boualem Sansal den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Trotz staatlicher Repressionen – etliche seiner Bücher sind in Algerien verboten – und der Drohungen radikaler Religiöser mischt er sich ein und pflegt das offene Wort: gegen Korruption und Kleptokratie des algerischen Regimes, mit dem israelischen Schriftsteller David Grossman zusammen für Frieden zwischen Juden und Muslimen und gegen radikale Eiferer in der arabischen Welt.
Boualem Sansal: Allahs Narren – Wie der Islamismus die Welt erobert. Merlin-Verlag. 164 Seiten. 14,95 €
