Gefühle statt Nachrichten

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Kritik an den öffentlich-rechtlichen TV-Nachrichten kommt aus unterschiedlichen Richtungen: Der Journalist Walter van Rossum sagt, die »Tagesschau« sei zu sehr vom Terminjournalismus geprägt. Der frühere »Tagesthemen«-Moderator Ulrich Wickert unterstellt seinen Nachfolgern handwerkliche Unfähigkeit. Und der Buchautor Alexander Kissler behauptet gar, ARD und ZDF hätten ihre Nachrichtenkompetenz »abgewrackt«.
Stimmt das alles? Quantitativ ist doch alles in Ordnung. »Tagesschau« und »heute« haben weit höhere Einschaltquoten als die privat-kommerzielle Konkurrenz. Beides sind Sendungen, die primär auf Hard News setzen, also auf Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Justiz und Gesellschaft. Die privat-kommerziellen Sendungen schneiden in der Zuschauergunst viel schlechter ab, obwohl sie geziel
HintergrundZwei Autoren haben zuletzt böse über das Fernsehen gelästert. Michael Jürgs nennt es eine »hemmungslose Verblödungsmaschine«, die daran schuld sei, dass Kinder verwahrlosen und Erwachsene verrohen. Den quotenversessenen Ex-Programmdirektor Günter Struve bezeichnet er als »Totengräber des anspruchsvollen Fernsehens«. Alexander Kissler beschreibt die schlimmsten Programmformate: demütigende Castings, krawallige Talkshows, »Kuscheln mit Kerner«. Verhängnisvoll sei, dass dieses Fernsehen die Deklassierung der Unterschicht verfestige. Jürgs und Kissler mokieren sich über ein Publikum, das zur eigenen Verblödung bereit ist.
