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Mit letzter Kraft

vom 12.09.2020
von Damaris Hecker, Heidelberg

Mit letzter Kraft
steige ich aus meinem Bett
krieche, nach einer traumbehafteten Nacht
mit letzter Kraft
in die Küche

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Nur langsam verirrt sich ein wenig
Lebenskraft doch in mir
bleibt hängen
wie die Fliege im Spinnennetz – zappelt
als wolle sie nicht bleiben
verheddert sich

Das ist nun also die Lebenskraft heute
verhedderte, hängen gebliebene, verirrte Lebenskraft
ich schau sie mir an
sie ist, was ich hab
für heute.

Die letzte Kraft kann morgen die erste sein
vielleicht bringt auch die letzte Kraft
Fähigkeit, Mut und Wille ein

Mit letzter Kraft
schau ich dem Tag heute
ins neblige, regenbeschauerte Gesicht
die Sonne scheint nicht aufzugehen

Langsam gibt die Kraft auf und nistet sich ein
schwache Kraft – das wird es sein

Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig (2.Kor. 12,9)

Aus dem, was ich für heute hab
etwas machen
Lebenskraft
Ruach
ein Hauch von Leben
einatmen und einen Schritt vor den anderen
in den Tag setzen.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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