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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 11/2023
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Nachhaltig leben
Eine Zeitenwende für die Wirtschaft

Wie können wir den Wohlstand erhalten, ohne das Klima zu zerstören und die Menschen auszubeuten? Fünf Verhältnisse, die jetzt neu gedacht werden müssen.
von Wolfgang Kessler vom 16.06.2023
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Der Müll de Welt:Wir produzieren zu viel Schrott. Aber da gibt es Lösungen. (Foto:Istockphoto/Lya Cattel)
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In jeder Krise steckt eine Chance. Dieser oft strapazierte Satz ist derzeit wahrer und wichtiger denn je. Denn die Krisen dieser Zeit führen uns jeden Tag den hohen Preis unseres Wohlstands vor Augen. Notwendig ist nicht weniger als eine Zeitenwende hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften. Im Mut zu dieser Zeitenwende liegt die Chance dieser Krisen.

Der Weg zu einem nachhaltigen Wohlstandsmodell setzt jedoch den Abschied von Denkgebäuden voraus, die als Wahrheiten gehandelt werden, obwohl sie von der Krise als Scheinwahrheiten entlarvt wurden: der Markt, der angeblich alles regelt; das scheinbar unantastbare Wirtschaftswachstum; der Glaube an die Digitalisierung als Allzweckwaffe; das Erfolgsmodell der Globalisierung; die offenbar unvermeidbare Wegwerfgesellschaft oder soziale Ungleichheiten, die

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Ulrich Herzau 07.07.2023:
Der Artikel von Wolfgang Kessler trifft voll ins Schwarze – leider. Der Mensch beweist immer wieder aufs Neue, dass Dinge von staatlicher Seite reguliert werden müssen. Aber selbst das funktioniert leider bei vielen Dingen nicht. Bestes Beispiel für mich ist die verfehlte Autopolitik. Der Gedanke, Förderprogramme für E-Autos aufzuerlegen, scheint auf den ersten Blick nicht schlecht. Auf den zweiten ist es jedoch eine riesige Mogelpackung, da Hybridfahrzeuge, bei denen der Elektroantrieb nur einen kleinen Anteil ausmachen muss, ja auch staatlich gefördert werden. In sehr vielen Fällen werden diese auch noch als riesige SUV verkauft. Weshalb sollte der oder die Einzelne vernünftiger als die Wirtschaft im Ganzen sein? Diese nimmt ja Vorgaben und Richtlinien der Politik als Anleitung, genau an die Grenze des noch Erlaubten zu gehen, anstatt freiwillig und vorausdenkend vernünftiger zu agieren. Es muss und dürfte aus vielen Gründen eben nicht immer alles überall und sofort verfügbar sein.

Sepp Ecker 07.07.2023:
Wolfgang Kessler setzt auf staatliche Regulierung und Verbote. Diese mögen manchmal unumgänglich sein, der marktwirtschaftliche Weg ist aber die weit bessere Lösung, das beweist das jüngste »Heizungsverbotsgesetz« von Wirtschaftsminister Habeck. Das hat großen Protest ausgelöst, Panikkäufe an Öl- und Gasheizungen und als politische Nebenwirkung der AfD Aufwind beschert. Hätte Habeck nicht dieses Hauruck-Verbot präsentiert, sondern nur darauf hingewiesen, dass fossile Brennstoffe auf längere Sicht sehr teuer werden, hätte die Bevölkerung anders reagiert. Die meisten Bürger hätten aus wirtschaftlichen Gründen selbstbestimmt und ohne Zeitdruck Alternativen zu Öl und Gas gefunden. Überdies könnte man zum Beispiel durch ein großzügiges Aufforstungsprogramm so manches an CO2 ausgleichen.

Rolf Seim 18.06.2023, 09:06 Uhr:
Sehr geehrter Herr Kessler,
Über viele Jahr hinweg haben mich Ihre gehaltvollen Texte in Publik Forum begleitet, auch heute noch freue ich mich über jeden Beitrag von Ihnen und lese ihn mit Gewinn.Im letzten Artikel habe ich allerdings eine Aussage nicht verstanden. Unter "2. Weniger und mehr" schreiben Sie:"...mehr nachhaltige Landwirtschaft, weniger Tiere auf der Weide und Pestizide auf den Feldern." Nun steht ja die Weidehaltumg gerade für eine nachhaltige Landwirtschaft: Sie ist die naturnahe, schonende und angepasste Nutzung unseres Günlandes. Den Tieren ermöglicht sie die artgerechte Futteraufnahme, viel Bewegung und frische Luft. Im Ökolandbau ist sie für Wiederkäuer vorgeschrieben. Intensive Tierhaltung zur Erzeugung von Milch und Fleisch findet in der Regel unter hohem Kraftfuttereinsatz ausschließlich im Stall statt. Diese Bestände sollten eher reduziert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Seim, Ziegenhof Lauterbach

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