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Bullerbü ist keine Alternative

von Anne Lemhöfer vom 16.01.2013
Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen, lautet ein ghanaisches Sprichwort. Doch was, wenn das Dorf fehlt? Ein Plädoyer für gute Kinderbetreuung – und für die individuelle Entscheidung. Anne Lemhöfer erwidert Andrea Teupke auf deren Text »Wem gehören die Kinder?«
»Die Alternative zur organisierten Kinderbetreuung heißt nicht Bullerbü«: Anne Lemhöfer glaubt an die Möglichkeit des kindlichen Glücks in der Krabbelstube. (Foto: pa/Pleul)
»Die Alternative zur organisierten Kinderbetreuung heißt nicht Bullerbü«: Anne Lemhöfer glaubt an die Möglichkeit des kindlichen Glücks in der Krabbelstube. (Foto: pa/Pleul)
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Das Lämmchen lebt, weil die Kinder es mit der Flasche aufziehen. Als Papa den Schuppen streicht, springen sieben Jungen und Mädchen um ihn herum. Ein Regenguss ist ein Abenteuer, weil die Riesenpfütze hinterm Haus ruckzuck zum Ozean wird. Die Großfamilie beisammen, die Kinder mittendrin, die Nachbarn eine Gemeinschaft. Niemand, der die Geschichten von Lasse, Bosse, Ole, Lisa, Britta, Inga und Kerstin aus Bullerbü gelesen hat, der nicht auf der Stelle wüsste: So sieht sie aus, die perfekte Kindheit. Kein Morgenkreis, keine Krabbelgruppe, kein pädagogischer Modellversuch, nirgends.

Das Sprichwort »Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen« kommt zwar aus Ghan

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Schlagwort: Kinderbetreuung
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Hanna Leinemann 18.01.2013, 22:21 Uhr:
Bullerbü ist auch gar nicht die Alternative; wie in einem Dorf oder in dem Viertel, in dem gewohnt wird, bedarf es des Kontaktes auch zu anderen, der Anregung von anderen, um ein Kind zu erziehen, d. h. es in die Gesellschaft hineinwachsen zu lassen. Dem Elternhaus obliegen immer noch die entscheidenden Einflüsse. - Im übrigen gehören Kinder niemandem; sie sind in unsere Obhut gegeben. -

Bärbel Fischer 18.01.2013, 12:13 Uhr:
Ganz unabhängig von Pro und Contra Tagesbetreuung muss festgestellt werden: Keine Tagesstätte kann es sich leisten, den ihr anvertrauten Kindern aufsichtslose Freiräume für eigene Abenteuer zu gewähren. Auf der Strecke bleibt die vitale Erfahrung, einer Bedrohung getrotzt, eine schwierige Situation bewältigt, einen Sieg errungen oder sich nach einer Niederlage wieder aufgerichtet zu haben.

Verkümmern durch die Sonderwelt KITA nicht wesentliche Antriebe, die das kindliche Gehirn anregen und damit eine widerstandsfähige Persönlichkeit wachsen lassen? Züchten wir nicht sogar mit unserer Rundum-Planbetreuung den erwünschten verführbaren Konsumenten, den naiven Abnicker, den angepassten Befehlsempfänger, den kritiklosen Wähler?

Es bleibt die Sorge, dass wir mit unseren Betreuungskonzepten den künftigen Generationen keinen guten Dienst erweisen, wenn wir ihnen die biologisch notwendigen vitalen Entfaltungsfreiräume verwehren. Das Biotop Elternhaus stirbt.

Ulrike Schnellbach 17.01.2013, 17:06 Uhr:
Ich finde diese Debatte wichtig und spannend. Was mich aber immer wieder ärgert, ist dass dabei ein Schein-Gegensatz aufgemacht wird zwischen Betreuung zuhause und Betreuung in der Kita: Als würden Eltern, deren Kinder eine Kita besuchen, ihren Erziehungsauftrag an die Einrichtung übertragen. Tatsächlich bleiben ihr Einfluss und ihre Verantwortung meines Erachtens groß, auch wenn sie "nur" die Spätnachmittage, Abende, Nächte, Morgende, Wochenenden, Ferien und Krankheitszeiten mit ihren Kindern verbringen - da kommt ganz schön viel Zeit zusammen! Trotzdem wird oft so getan, als würden Eltern, die ihre Kinder "fremdbetreuen" lassen (was für ein Wort!), ihre Verantwortung für die Erziehung gleich mit abgeben. So ein Quatsch!

Johannes Resch 16.01.2013, 20:51 Uhr:
Zwischen der Idylle Bullerbü und dem als „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ getarnten Hamsterrad für Eltern gäbe es ein Fülle von Alternativen, wenn die Eltern über das Geld für die Betreuung selbst verfügen könnten, statt auf die verordnete Krippenideologie festgelegt zu sein. Die Bedingungen und Wünsche von Eltern und Kindern sind so verschieden, dass in aller Regel die Eltern besser beurteilen können, was für ihre Kinder und für sie selbst am Besten ist, als eine staatliche Bürokratie. Wenn nur Krippen mit 1000 €/Monat finanziert werden, sind Eltern darauf festgelegt und können nicht mehr frei entscheiden. Vor Allem die Eltern-Mehrheit, die nach wie vor ihre u3-Kinder lieber selbst betreuen möchte, bleibt wegen der Bevormundung hilflos zurück. Den Ton gibt aber die gut verdienende Eltern-Minderheit an, die möglichst durchgehend voll erwerbstätig sein will. Das ist ihr gutes Recht. Es ist aber nicht ihr Recht, ihr eigenes Modell allen Eltern aufzunötigen, wie das heute geschieht.