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Atempause

vom 20.04.2020
von Günter Wachsmuth, Lüdenscheid

Warum fürchten sich die Menschen so vor Corona? Ist doch der Mensch seit vielen Jahren der schlimmste Parasit auf Erden. Es ist ein unvermeidbares Naturgesetz der lebenden Welt, dass Teilsysteme, und der Mensch ist ein solches im Naturgefüge, die wesentliche Regeln verletzen – die also aus dem Gleichgewicht ausscheren, Symbiosen missachten, ihren Energieverbrauch multiplizieren und damit für das Gesamtsystem Biosphäre gefährlich werden –, aus dem Lebensprozess ausscheiden. Dann könnte sich das Gesamtsystem Biosphäre wieder stabilisieren. Beweist nicht das Virus, wie effizient die Natur ist? Ohne Einsatz von Kapital und Energie hat das Coronavirus die Menschheit in Panik versetzt und die mächtigsten Herrscher in Verlegenheit gebracht.

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Das Teilsystem Mensch hat die Erde zu einem schwer Kranken gemacht, der auf die Intensivstation gehört. Alles wurde aus ökonomischer Gier zerstört: der Boden, die Luft, das Wasser, viele Tier- und Pflanzenarten. Die Agrarökonomen wissen nichts mehr von Bodenfruchtbarkeit und traktieren den Boden mit Chemie und schwerem Gerät. Sie schämen sich nicht einmal, dagegen zu demonstrieren, dass sie Boden, Pflanzen und Wasser etwas weniger schaden sollen. Die Konsumenten, denen auch jedes ganzheitliche Denken fehlt, denken nur bis zum nächsten Supermarkt und Einkaufscenter, so wie sie als Kinder geprägt wurden. Sie kaufen weiterhin Eier und Fleisch von gequälten und kranken Tieren und giftige Textilien, die von armen Menschen für einen Hungerlohn gefertigt wurden. Die Altparteien haben uns ignoriert und unsere Bestrebungen als »emotional« abgetan. Das erinnert mich an Hitlers Einstellung, der meinte, sein Weltbild habe mit 18 Jahren festgestanden und er habe nichts mehr hinzulernen müssen.

Corona hat der Biosphäre zu einer Atempause verholfen. Corona wird die Menschheit nicht vernichten. Die wusste sich zu retten und einen Exitus zu verhindern. Schon werden Exitstrategien entwickelt. Geht der alte Vernichtungsfeldzug gegen die Natur, unsere Lebensgrundlage, weiter, oder führt die Krise zu einer Transformation, zu einem Paradigmenwechsel und nachhaltigen Lebensstil, wie wir ihn als Bürgerinitiativen schon seit 1970 gefordert haben. Tiefgehender Wandel ist nur möglich, wenn jeder einzelne Mensch sein Bewusstsein von sich und seiner Stellung in der Welt verändert, wenn er seine »tiefe Ökologie« wiederentdeckt und Wirtschaft und Politik von solchen Menschen geleitet wird. Die Fridays-for-Future-Bewegung und manche Start-up-Unternehmungen machen Hoffnung.

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