Geldanlage
DWS schwächt Nachhaltigkeitskriterien ab
Die Investmenttochter der Deutschen Bank, die DWS, will ihre Nachhaltigkeitsstrategie »weiterentwickeln«. Das kündigte DWS-Chef Stefan Hoops bei der Hauptversammlung des Unternehmens an. Tatsächlich bedeutet dies, dass Unternehmen, die in nachhaltigen Fonds der DWS vertreten sind, weniger streng hinsichtlich ihrer Klimaziele bewertet werden.
Hintergrund ist offenbar die Politik von US-Präsident Donald Trump, der sich gegen Klimaschutzvorgaben stellt und fossile Energiekonzerne unterstützt. Auch andere Fondsgesellschaften haben ihre Nachhaltigkeitskriterien auf Druck der US-Regierung aufgeweicht. Die DWS war allerdings auch bislang nicht für nachhaltige Produkte bekannt. Im Gegenteil: Immer wieder steht sie wegen Greenwashings in der Kritik. Anfang April hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen das Unternehmen ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Euro verhängt, weil seine Fonds weniger nachhaltig waren als angegeben.
Angesichts der Entwicklung bei Fondsgesellschaften zeichnet sich ab, dass die Nachhaltigkeitskriterien bei Anlageprodukten künftig noch weiter verwässert werden. Anlegerinnen und Anleger, die in nachhaltige Fonds investieren möchten, finden am ehesten bei Sozial- und Ökobanken seriöse Produkte und Angebote.
