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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2018
Der Inhalt:

Wagner-Opern ohne Gesang

von Berthold Seliger vom 11.05.2018
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CD. Schon Mark Twain sagte, nichts würde eine Wagner-Oper vollkommener machen, als den Gesang auszulassen. Letztes Jahr haben wir uns Wagners kompletten »Ring des Nibelungen« angesehen. Was soll ich sagen – es hat keinen wirklichen Erkenntnisgewinn beschert. Das Rheingold ist interessant, bei der Walküre ist einiges los, und die Götterdämmerung bleibt der kompositorische und philosophische Höhepunkt – während der Siegfried sich nun wirklich endlos zieht. Offensichtlich hatte man zur Zeit der Entstehung des Rings andere Vorstellungen von »Eventkultur« als heutzutage. Was also tun, wenn man nicht gerade ein eingefleischter Wagnerianer ist? Ich kann uneingeschränkt eine Symphonische Dichtung mit Orchesterszenen aus dem Ring in der Version von Lorin Maazel empfehlen, die jetzt Hansjörg Albrecht mit der Staatskapelle Weimar eingespielt hat. Es ist eine rein orchestrale Version von gut 72 Minuten Länge, mit allen symphonischen Höhepunkten, von der hörner-durchsetzten Dämmerung des Rheins im Rheingold-Vorspiel über den berühmten Walkürenritt, das Schmieden von Siegfrieds magischem Schwert, Fafners Klagelied, die geniale Morgendämmerung bis hin zum großen Finale, also »Opfertat und Erlösung«. Albrecht bringt die Musik zum Funkeln und trifft gleichzeitig alle Schattierungen der den Ring durchziehenden »Dämmerungen«, und die Staatskapelle Weimar beherrscht den Wagner-Ton perfekt – allein die Bläser sind erstaunlich und die Anschaffung dieser CD wert. Wer mit Wagner sonst nicht viel anfangen kann, der sollte dieses Album hören und sich nicht wundern, dass einem die Melodien und Klänge noch tagelang durch den Kopf gehen. Diese Musik ist ungeheuer sinnlich. Dass sie immer wieder auch an Filmmusik von Hollywood-Breitwandepen erinnert, ist kein Wunder: Etliche Wagner-Epigonen wie etwa der jüdische Komponist Erich Wolfgang Korngold mussten vor dem NS-Regime fliehen und prägten die US-Filmmusik der 1930- und 1940er-Jahre stark. Zusätzlicher Bonus: Das Booklet von Eva Gesine Baur über »Wagner & Weimar«. Das Album wird all denen viel Freude bereiten, die den Ring einmal ohne das ewige, ermüdende Gesinge hören möchten. Großartig!

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