Neues Naturverständnis
Von wegen »Krone der Schöpfung«
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Die Würde des Menschen ist unantastbar.« So lautet der Artikel 1 unseres Grundgesetzes, das vor Kurzem 75 Jahre alt geworden ist. Auch wenn die Würde des Menschen jeden Tag mit Füßen getreten wird und spätestens an den europäischen Außengrenzen endet, bleibt dieser Satz doch die unhintergehbare Forderung, an der sich unsere Handlungen messen lassen müssen. War bisher ausschließlich der Mensch Träger moralischer Rechte, muss es heute darum gehen, den Kreis derjenigen, die über solche Rechte verfügen, auf alle Lebewesen und am Ende auf die Natur als Ganzes auszudehnen. Dazu müssen wir den heutigen Würdebegriff, der fast ausschließlich vom kantischen Autonomiegedanken lebt, um zwei zusätzliche Kriterien erweitern: intrinsischer Wert und imago dei. Wobei diese beiden Kriterien, wie sich zeigen wird, in eins fallen.