Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2023
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Spenden für Ukraine
Heilige Maria mit Raketenwerfer

vom 04.07.2023
Ein Internetportal verkauft Sticker mit martialischen Marienbildern und sammelt so Spenden für die Ukraine.
Der Raketenwerfer in den Armen der Madonna heißt Javelin, daher der Name der Ikone: Sankt Javelin (Foto: Saint Javelin)
Der Raketenwerfer in den Armen der Madonna heißt Javelin, daher der Name der Ikone: Sankt Javelin (Foto: Saint Javelin)

Sankt Javelin heißt diese moderne Ikone. Sie zeigt eine Madonna, die statt des Jesuskindes einen Raketenwerfer in den Händen hält. Die US-amerikanische Panzerabwehrwaffe Javelin kommt in der Ukraine zum Einsatz und nun auch – in den Händen der Gottesmutter Maria – im Internet, um Spenden für die Ukraine zu sammeln. Der kanadisch-ukrainische Journalist Christian Borys hatte Anfang 2022 die Idee für das Design, angelehnt an ein älteres Kunstwerk, das Maria mit einer Kalaschnikow zeigt. Er druckte und verkaufte Sticker mit dem Ziel, einige Hundert Dollar für eine Hilfsorganisation in der Ukraine zu sammeln. Die Nachfrage nach den Bildchen war riesig: Nach wenigen Wochen hatte Borys eine Million Dollar eingenommen. Inzwischen hat er das Angebot erweitert. Auf seiner Website sind nicht mehr nur Sticker mit martialischen Marienfiguren zu finden, sondern auch T-Shirts, Tassen und Poster. Und auch das Heiligensortiment ist größer geworden. Sankt M777 Moses zeigt Moses auf dem Berg Sinai mit den zehn Geboten und zwei Haubitzen, und mit Sankt Panzerfaust und Sankt HIMARS sind Waffen aus deutscher und amerikanischer Produktion zu Schutzheiligen der Ukraine erklärt worden. Eine riesige St.-Javelin-Ikone ziert inzwischen auch eine Hauswand in Kiew. Der Weltkirchenrat kritisierte das und bat um Respekt für den Glauben.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 13/2023 vom 07.07.2023, Seite 40
Schrecklich schön
Schrecklich schön
Was uns das Meer über das Menschsein lehrt
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...