Urwald statt Öl
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Der linksgerichtete ecuadorianische Präsident Rafael Correa hat einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet: Ecuador will auf die Förderung reichhaltiger Ölvorkommen im Amazonas-Nationalpark Yasuni verzichten. Als Gegenleistung für den Schutz der Natur sollen Privatleute, Staaten, Firmen, Stiftungen und multilaterale Kreditgeber 350 Millionen US-Dollar im Jahr aufbringen - das entspricht der Hälfte der erwarteten Erlöse aus der Ölförderung. »Von der internationalen Gemeinschaft fordern wir keine Barmherzigkeit, sondern Mitverantwortung«, sagte Correa. »Unser Wunsch ist es, das Öl in der Erde zu lassen.« Aber wenn die Millionen innerhalb eines Jahres nicht aufzubringen seien, fügte er hinzu, werde Ecuador die Förderung mit modernster Technik aufnehmen lassen. Im 1900 Quadratkilometer großen Ishpingo-Tambococha-Tiputini-Gebiet sollen knapp 159 Milliarden Liter Erdöl lagern. Konzerne aus Brasilien, Chile, Venezuela und China bemühen sich um Konzessionen - ausgerechnet in dem Nationalpark, den die Unesco 1989 wegen seiner Artenvielfalt zum Biosphärenreservat erklärt hat. Dabei ist die Bilanz nach 40 Jahren Erdölförderung in Ecuador niederschmetternd. »Vier Milliarden Barrel Öl im Wert von 82 Milliarden Dollar haben wir aus dem Urwald gepumpt«, sagt Alberto Acosta, der Vater der Klimaschutz-Idee. »Verdient haben daran US-Multis wie Texaco oder Oxy. Uns Ecuadorianern sind Umweltzerstörung, Abhängigkeit, Korruption und Vetternwirtschaft geblieben.«