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Ein Ritual ist veränderbar

von Hartmut Meesmann vom 12.12.2012
Dass der Bundestag heute mit großer Mehrheit der Beschneidung von Jungen eine rechtliche Grundlage gegeben hat, war erwartet worden. Das Signal, das damit verbunden ist, lautet: Jüdisches und muslimisches Leben ist in Deutschland erwünscht. Und das ist gut so
Das Ritual der Beschneidung: Seit dem Kölner Urteil vom Juni 2012 tobt eine deutsche Debatte, der der Bundestag heute ein vorläufiges Ende setzte. (Foto: pa/Ebener)
Das Ritual der Beschneidung: Seit dem Kölner Urteil vom Juni 2012 tobt eine deutsche Debatte, der der Bundestag heute ein vorläufiges Ende setzte. (Foto: pa/Ebener)
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Es wäre unverantwortlich gewesen, die Beschneidung einfach zu verbieten und damit jüdische und muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor den Kopf zu stoßen.

So ist eine äußerst scharfe und kontrovers geführte Debatte nun zu einem vorläufigen Ende gekommen. Vorläufig deshalb, weil die sehr unterschiedlichen Bewertungen dieses jahrhundertealten Rituals natürlich bestehen bleiben und die Kritiker wohl kaum verstummen werden.

Die Debatte um die Beschneidung war wichtig. Und sie bleibt wichtig. Sie hat dazu geführt, dass der Eingriff künftig immerhin »nach den Regeln der ärztlichen Ku

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Paul Haverkamp 14.12.2012, 15:35 Uhr:
Um keine Unklarheit aufkommen zu lassen: Ich wäre froh, wenn der operative Eingriff der Beschneidung durch eine Symbolhandlung ersetzt würde.

Doch andererseits möchte ich in jedem Fall verhindert wissen, dass gläubige Juden Deutschl. verlassen müssten, weil unser Staat als einziger (!) in der Welt die Beschneidung als Verstoß gegen die körperl. Unversehrtheit erklärt.

Ich bin sehr für Gedankenanstöße in relig. Fragen, doch die eigentl. Entscheidung muss bei den Vertretern des Judentums bleiben.

Wenn nach Ansicht der Juden in Deutschland die Beschneidung ein seit Jahrtausenden bestehendes konstitutives Element ihres relig. Selbstverständnisses darstellt, dann haben wir Christen – das Recht der Religionsfreiheit beachtend – dieses zu respektieren!

Vor dem Hintergrund unserer Geschichte sind wir Deutschen fürwahr nicht die besten Kronzeugen, um als Gralshüter der Menschenrechte bzw. Menschenwürde aufzutreten – gerade gegenüber Juden!

Hanna Leinemann 13.12.2012, 16:54 Uhr:
Es ging doch nicht um das Verbieten der Beschneidung, sondern darum, es aus Achtung vor dem Jungen erst dann vorzunehmen, wenn er sich selbst entscheiden kann. - Ich bedaure, daß ein solches Relikt eines archaisch-patriarchalen Männerbildes über dem grundgesetzlich garantierten Recht auf körperliche Unversehrtheit stehen soll und weiterhin wegen der Schwierigkeit mit Narkose bei Neugeborenen zu einem tiefen Schmerz führt wird, der übrigens auch mit Narkose in der Seele festgeschrieben ist. -

Simone Brietzke 13.12.2012, 11:44 Uhr:
Das Beschneidungsritual betrifft nicht nur Jungen. In vielen Ländern Afrikas ist es bis heute üblich, Mädchen aus kulturellen (und wohl auch falsch interpretierten religiösen) Gründen massiv zu beschneiden. Vom Entfernen der Klitoris bis hin zum Abschneiden und Vernähen der großen Schamlippen - die vom Ehemann wieder aufgeschnitten werden... Was dies für die körperliche und seelische Gesundheit der Mädchen und Frauen bedeutet, ist kaum vorstellbar. Da ist die Vorhautbeschneidung der Jungen harmlos!
Täglich sollen es laut WHO bis zu 8000 Mädchen sei. Manche afrikanischen Einwanderer lassen dies wohl auch in Europa illegal durchführen. Es gibt einige islamische Fatwas gegen diesen grausamen Brauch, und doch hat sich wohl noch nicht allzuviel verändert. Initiativen wie die von Rüdiger Nehberg (Target), der im ländlichen Afrika aufklärt, oder die von dem selbst betroffenen somalischen Top-Model Waris Dirie (Desertflower-Foundation) verdienen regelmäßige Berichterstattung und Unterstützun