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Der Islam gehört nicht zu Deutschland???

von Christian Modehn vom 26.01.2015
Er hat es gesagt. Wirklich. Und zwar dies: »Muslime sind in Deutschland willkommen. Das bedeutet aber nicht, dass der Islam zu Deutschland gehört.« Wie lange ist ein Ministerpräsident eigentlich tragbar, der sich jedem logischen und damit humanen Denken verschließt? Sind Stanislaw Tillich die Pegida-Leute parteipolitisch wichtiger? Wenn es Charlie Hebdo-Zeichner in Deutschland gäbe, würden sie wohl jetzt dies zeichnen: Eine Demonstration in Dresden, auf der alle Leute Schilder mit der Aufschrift tragen: »Der Vorname Stanislaw passt nicht zu Sachsen.«
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»Der Katholizismus gehört nicht zu Deutschland. Allerdings sind Katholiken willkommen und können ihre Religion ausüben.« »Auch der Atheismus gehört nicht zu Deutschland. Allerdings können Atheisten hier ihre Überzeugung ausüben.«

Den logischen Unsinn dieser beiden Sätze erkennt jeder noch halbwegs denkende Mensch sofort. Den Katholizismus gibt es nur, weil und wenn es Katholiken gibt. Den Atheismus nur, weil und wenn es Atheisten gibt. »Der Katholizismus« wie »der Atheismus« sind allgemeine, rein gedankliche Begriffs-Konstrukte, die als solche und identisch-greifbar gar nicht vorkommen. Es gibt immer nur Menschen, die ihre jeweilige Überzeugung leben und öffentlich zeigen.

Nun outete sich der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Sonntag in einem Intervie

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kyriaki verrou 05.02.2015, 22:52 Uhr:
Eine "Glaubensbefreiung" (siehe H.Koch) hat sich tatsächlich bei mir - ich bin orthodoxe Christin - seit einigen Tagen mental durchgesetzt. Aber sie geschah - "die Glaubensbefreiung" - nicht im Sinne des Autors, sondern vielmehr wich der Glaube in mir der absoluten Gewissheit! Der absoluten Gewissheit über den einzigen, liebenden, allmächtigen Gott Jesus Christus. Durch solche Aussagen riskierte man bis vor kurzer Zeit die persönliche Glaubwürdigkeit.

Madita Baum 04.02.2015:
Der Islam gehört zu Deutschland. Was soll damit ausgedrückt werden? Wir sind ein christlich geprägtes Land, das Christentum hatte Einfluss auf Gesetzgebung, die Kultur uvm.
Ich lebe hier, ich bin nicht stolz Deutsche zu sein, in bin es einfach. Mir geht es hier gut, ich kämpfe für einen Sozialstaat, den wir mal hatten. Deutsch ist meine Muttersprache.
Aber ich bin Christin. Ich genieße es, meinen Glauben in den mir wichtigen Aspekten leben zu dürfen. Und das gehört für mich zu Deutschland: die vom Grundgesetz zugesicherte Religionsfreiheit. Betonung auf Freiheit. Für mich gehört der Islam nicht zu Deutschland. Für mich gehört die Religionsfreiheit zu Deutschland. Ich will sie leben dürfen, egal ob ich Moslem bin, egal ob ich Jude bin, egal ob ich Christ bin. Ich will Toleranz. Ich befürchte, dass die Auseinandersetzung über diese Aussage nur polarisiert.
Toleranz, den Anderen annehmen, das sind Werte, um die es geht.

Nicolette 30.01.2015:
Mein erster Gedanke: Godwin`s Law!!! Es hat nicht lange gedauert bis die Nazikeule kam.
Merkels Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" ist genau so undifferenziert wie der von Tillich. Aber wie sagt man so schön, auf groben Klotz ein grober Keil. Tillich hat nur auf Merkel geantwortet. Auf ihren Satz. In der gleichen Art.
Wenn man auf den Satz von Tillich reagiert, muss man zuerst den Satz Merkels analysieren. Was ist DER Islam? Was heißt DAZUGEHÖREN? Und nicht zuletzt, was bedeutet DEUTSCHLAND in diesem Zusammenhang?




(für alle, die den Begriff nicht kennen-hier ein Zitat aus Wikipedia: Godwin’s law (englisch für ‚Godwins Gesetz‘) ist ein Begriff aus der Internetkultur, der von dem Rechtsanwalt und Sachbuchautor Mike Godwin 1990 geprägt wurde. Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, sich dem Wert Eins annähert.

Paul Haverkamp 28.01.2015, 12:26 Uhr:
Die Kritik an Tillich ist vollkommen überzogen und verzerrt.

Ich möchte, dass alle Religionen sich in Deutschland wohlfühlen und die jeweiligen Angehörigen ihren Glauben leben können – ohne Repressionen und Gewaltandrohungen!

Genauso dezidiert betone ich aber auch, dass ich hier in Deutschland keine Religionsvertreter dulden möchte, die die Scharia über das GG stellen, die in Moscheen Hasspredigten auf alles Westliche halten, die die Würde des Menschen – bezogen vor allem auf Frauen – mit Füßen treten und die aufrufen, sich von der deutschen Zivilgesellschaft loszusagen und sich einer islamistischen Parallelgesellschaft ausschließlich verpflichtet zu fühlen.

Zusammengefasst f. Herrn Modehn: Ich möchte, dass sich der Islam in Dt. zu Hause fühlen kann; verneine aber das Recht auf ein herzliches Willkommen für Salafisten, Islamisten und Dschiadisten und div. andere fundamentalistisch ausgerichtete Gruppierungen, die nicht Toleranz, sondern Intoleranz predigen.

reinhard mawick 27.01.2015:
Klasse Kommentar - genauso ist es!!! Mich wundert's, dass der Herr Ministerpräsident ohne Schrammen davonzukommen scheint. Eigentlich müsste er sich entschuldigen und am besten, er hätte eine Erklärung, wie "falsch autorisiert" - "hab ich nicht so gemeint" - "geht völlig an meiner Intention vorbei" - ansonsten sehe ich schwarz für ihn ... - Ich habe nie diese Wortklauberei mit dem Wulff-Satz verstanden, der doch schon damals eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen hat. Auch jetzt bekam die Frau Bundeskanzlerin keinen Applaus von ihrem Fraktionschef und einigen Mitgliedern der Unionsfraktion, als sie jüngst diese Selbstverständlichkeit sagte. Natürlich gibt es sicher Unterscheide, wie intensiv zum Beispiel die christliche Tradition unser Land prägt und geprägt hat, aber am "dass" des Gehörens des Islams zu Deutschlands gibt es doch nun wirklich gar nichts zu deuteln!

gerd autrum 26.01.2015, 17:06 Uhr:
Es ist erschreckend, wie PEGIDA für eine Schlammschlacht, Jede gegen Jeden, missbraucht wird. Die geistigen Väter des Symptoms, PEGIDA, reiben sich die Hände und sie verdrängen, dass es ihnen auf die Füße fallen wird.
Deshalb wünsche ich mir, dass von Publik Forum von der Mehrheit der Medien abhebt und die Wurzeln dieser Exzesse benennt. Jahrelange Diskriminierung des Islam durch die Politiker und Medien, immer wieder an fundamentalistischen Aktivitäten festgemacht, hat ein Klima der Angst erzeugt. Prozentzahlen spielen bei Gefühlen keine Rolle, wer wollte das bestreiten. Millionen Deutsche sind durch diese immer ungerechter werdende Gesellschaft ins Abseits gedrängt und es werden immer mehr. Deutschland führt Angriffskriege, auch in islamischen Ländern und Herr Gauck, seines Zeichens christlicher Prediger, fordert noch mehr Waffengewalt.
Darüber sollten Sie, Herr Modehn, einmal nachdenken und schreiben.

Gerhard Loettel 26.01.2015, 15:03 Uhr:
Ich will hier nur an das anfügen, was Herr Modehn oben sagt: "dass es »den Islam« auch in Deutschland als einen festen, einheitlichen Block nicht gibt...". Dazu lese man den Brief der 120 Muslime an den IS: Erschienen auf: www.madrasah.de/.at.