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15.12.2015
Mit Flüchtlingen Weihnachten feiern?
Christen sollen Flüchtlinge an Weihnachten in die heimischen Wohnzimmer holen, fordert der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Ist dies wirklich sinnvoll? Oder nicht eher bedrängend? Wird mit der christlichen Weihnachtsfeier Druck ausgeübt auf zumeist andersgläubige Menschen?

Flüchtlinge an Heiligabend einladen?

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insgesamt abgegebene Stimmen: 403
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Kommentare
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Christa Zemke
23.12.201513:36
Ich war sehr kritisch. Sozialromantik - es wird mir oft vorgeworfen, weil ich schon seit 18 Monaten im Camp ehrenamtlich arbeite.

Eine Dame war sehr hartnäckig. Sie wollte unbedingt 10 Gäste einladen. Wen soll ich auswählen. Schere, Stein, Papier??
Eine Eingebung sagte mir: geh zu auf die, die dich immer wieder anlächelt. Eine syrische Frau, die die Wäsche im Camp wäscht. Sie hat sich sehr gefreut, und ruckzuck haben sich 8 weitere angeschlossen.

Es stellt sich nicht die Frage JA oder NEIN. Just do it.
Diese 10 werden mit Freuden Weihnacht feiern.

Ich freu mich mit ihnen.



Maria Förch
21.12.201513:29
Dass die Mehrheit der geflüchteten Syrer Muslime sind, bedeutet nicht, dass Muslime in Syrien am meisten verfolgt sind. Schiiten wurden von Assad gewissermaßen hofiert, doch die Sunniten (die Mehrheit der Muslime) waren deshalb nicht verfolgt! Vom IS bedroht und verfolgt sind zuallererst Yesiden, Christen und dezidiert auch Schiiten (gelten als vom wahren Glazuben abgefallene!). Sunniten sind nicht vom IS verfolgt! Die meisten sunnitischen jungen Männer aus Syrien, die hier sind, sind vom Dienst an der Waffe geflohen. Als vor einigen Jahren ein US-Amerikaner aus der Armee desertierte, weil er nicht in den Irak-Krieg wollte, wurde sein Asylantrag hier abgelehnt. Analog müsste es mit den sunnitischen Syrern geschehen.

Es wäre wunderbar, wenn wir hier die extrem bedrohte orientalische Christenheit mit offenen Armen empfangen würden. Leider gibt es kein dementsprechenden Zeichen unserer Kirchen, unsere christlichen Brüder und Schwestern werden dem Opportunismus geopfert. Gott hilf uns!
Ullrich Walter
21.12.201508:08
Ist es nicht so, dass besonders dieses Jahr die Weihnachtsgeschichte mit der Herbergssuche diesmal ganz nah auch in unserem Lande ist?
Dr. med. Almuth Boettiger
20.12.201521:00
Leider finde ich, dass die Frage so falsch gestellt ist. Die Antworten der beiden Autoren, die aus meiner Sicht mit ihren Meinungen gar nicht so weit auseinanderliegen zeigen dies. Menschen mit denen man das Jahr über einen guten Kontakt pflegt kann man an Weihnachten einladen. Oder man kann zu einer eher öffentlichen gemeinsamen Weihnachtsfeier einladen wenn man man es so mag. Das können dann auch Flüchtlinge sein. Arme Flüchtlinge an Weihnachten einladen weil sie arme Flüchtlinge sind kann sehr heuchlerisch und qualvoll für die Eingeladenen sein. Ebenso wie arme Waisenkinder aus dem Heim einladen und dann wieder zurückschicken. Ich feiere den Heiligabend sei einigen Jahren in einem Tagestreff für Personen in sozialen Schwierigkeiten und Obdachlose und finde das sehr weihnachtlich. Hier sind natürlich Flüchtlinge wie alle anderen Alleinstehenden willkommen.
Sigrid Weisshaar
20.12.201513:57
In unserer kleinen Gemeinde laden BürgerInnen aus dem Helferkreis seit Ankunft der ersten 20 Flüchtlinge diese immer wieder zu sich nach Hause ein, zum Kochen, ratschen etc. Inzwischen haben wir 32 männliche Asylbewerber. Uns lag vor allem am Herzen, gegen die Angst vor "dem Islam", die hier und dort in Gesprächen unter den Einheimischen artikuliert wurde, Begegnung mit "den anderen" zu ermöglichen. Daher riefen wir vom Helferkreis in der Gemeinde dazu auf, an einem der Weihnachtstage ein oder zwei Flüchtlinge als Gäste einzuladen, Weihnachten als Anlass. Die Resonanz war überwältigend: die unterschiedlichsten Menschen hatten starkes Interesse daran, ältere Ehepaare, sehr junge Familien. Die Flüchtlinge wurden natürlich informiert, wer eingeladen werden will, trägt sich in eine Liste ein. Das machten 19. Jede der 15 Familien gestaltet ihre Einladung wie sie möchte, bei einem Vortreffen wurde klar: Das ist eine wunderbare Möglichkeit, "Weltfamilie" an der Basis zu verwirklichen.
Pfr. Mag. Sieglinde Pfänder
19.12.201515:40
Meine Erfahrung ist, dass die Flüchtlinge, die bei uns wohnen, gerne mit uns Weihnachten feiern. Weniger, wegen der religiösen Inhalte als auf Grund der Erkenntnis, dass wir ihnen vorurteilsfrei und freundschaftlich entgegegn kommen wollen. Ich lade sie nie in den Gottesdienst ein, aber manchmal fragen sie, ob sie am Gd teilnehmen dürfen und dann sind sie immer willkommen! Auch Toleranz und Respekt und Gelassenheit können auf andere Menschen einladend wirken. Ich hab schon einige junge Menschen getauft, weil sie in unseren Gd einfach Ruhe gefunden haben und "einen Gott, für den du dich nicht erst rein machen musst, um mit ihm zu reden, der macht dich rein, das tut gut".
Wir haben 3 Jungs bei uns wohnen, die heute für uns gekocht haben ... und sie haben mich nach dem Essen gefragt, wann wir miteinander das "Weihnachtsessen" haben werden ... am 27. Es wir afghanische Hauptspeisen geben und österreichische Kekse. Mut, die Herzen zu weiten, wünsche ich Ihnen! Pfr. Mag. Sieglinde Pfänder
Ludger Harhues
19.12.201514:26
Flüchtlinge oder besser Nichtchristen in die Feier christlicher Feste einzuladen, ist auch ein Stück Integrationshilfe. Darum macht es keinen Sinn Flüchtlinge nur an Weihnachten, wohl aber Sie auch an Weihnachten einzuladen.
Annegret Marx
19.12.201513:07
Wenn es vorher und nachher einen guten menschlichen Kontakt -auf Augenhöhe– gibt, ist eine Einladung ok; aber als "Werk der Barmherzigkeit" wird der arme Mensch zum Subjekt. Dann lieber Pakete anonym und lieb für einen Menschen packen, der sich sein Paket dann auch selbst passend aussuchen kann.
Josef Müller
19.12.201510:56
Wenn man ohnehin gute kontakte zu Flüchtlingen, ist das sinnvoll, wenn nicht wird es zu leicht eine verkrampfte Angelegenheit, die sogar aufdringlich wirken könnte
Tobias Lange
19.12.201510:42
Die Formulierung der Antworten ist unglücklich. Besonders: "Flüchtlinge NUR an Weihnachten einladen....."
Wenn wir Flüchtlinge zu Weihnachten einladen, bedeutet dies ja nicht automatisch , das wir wir das NUR zu diesem Fest tun.
Bei uns leben drei geflüchtete Familien, die wir zu allen möglichen Anlässen einladen und wir wissen zudem von den "Gästen" aus Syrien, das sie sich darauf freuen und auch zuhause Weihnachten mitfeiern, obwohl sie Drusen sind.
christa Dunger
18.12.201521:45
Ich habe es noch nicht beschlossen,aber es waere fuer mich eine Erleichterung.
Allerdings waere es auch eune Erleichterung, wenn ich es mit 1 oder 2 Familien zusammen machen koennte (jede fuer sich im eignen Haus, aber die Moeglichkeit, sich zu beraten , auch, wie es danach weitergeht. So eine Initiative wuensche ich mir.
Vielleicht muss ich selbst damit beginnen.
Ulrike Blatter
18.12.201521:03
Wir gehen einen Mittelweg. Wir begleiten ein junges szrisches Paar seit ca. 1 Jahr und eine Familie mit zwei kleinen Kindern seit drei Monaten. Das Paarladen wir am ersten Feiertag zum Abendessen ein, die Familie mit den Kindern am Nachmittag des zweiten Feiertages. Letztes Jahr passte es auch prima mit den anderen Familienmitgleidern, die zu uns kamen. Die eine Ehefrau ist sehr religioes, abersehr interessiert an unseren traditionen. Aus meinen Projekten in Bosnien kenne ich es, dass die hohen Feste von Christen und Muslimen gemeinsam gefeiert werden. Die Kinder bekommen von uns auch etwas zum Zuckerfest. es ergeben sich viele Ankn[pfungspunkte, auch um zu zeigen, wie wir hier in deutschland das Leben gestalten. Religioese Inhalte kann man dosieren. Die Themen Zuneigung, Solidaritaet und Spiritualitaet ergeben sich dann von selbst.
Hans Schmidt
18.12.201520:55
Eine solche Einladung sollte frei und ohne Druck aus gesprochen werden. Der/Die Eingeladene darf selbstverständlich völlig frei darüber entscheiden.In diesem Sinne gehören Einladungen für mich zu Chancen für Brücken zueinander,die Begegnung ermöglichen und Fremdheit abbauen und Zutrauen ermöglichen und Vertrauen aufbauen.
Irene Schäfer
18.12.201519:55
Wir haben einen syrischen jungen Mann (im Alter unserer erwachsenen Kinder) für Heiligabend eingeladen. Ich freue mich schon sehr auf den Tag! Nach fünf Monaten wachsender Freundschaft und vielen gemeinsamen Erlebnissen war das nur konsequent. Wir haben schon Übung, wie man Gemeindefeste, Kirchenchorkonzerte usw. gemeinsam so feiert, dass er als tolerant eingestellter Moslem dabei sein kann, ohne religiös bedrängt zu werden. Das gemeinsame Plätzchenbacken war schon ein sehr netter Einstieg in den Advent. Im neuen Jahr geht der Kontakt natürlich weiter.
Thomas Kopfer
18.12.201518:12
Auch in unserer Kirchengemeinde meinte der Freundeskreis Flüchtlinge diese mit Weihnachtsgebäck backen begeistern zu können. Es kamen aber nur 4 von über 10 Flüchtlingen des Ortes, während die Ehrenamtlichen mit Kindern die dreifache Zahl darstellten.
Es war gut gemeint, nicht gut gemacht. Da auch Baptisten des Ortes mitmachten, ich ging ziemlich zu Beginn nach einer Meinugsverschiedenheit, weiß ich nicht ob zum Beten, Weihnachtslieder singen, indirekter Missionierung oder ähnlichem kam.
Ich halte es bei Sprach-, Kultur- und Religionsdifferenzen - vom Glauben an einen Gott, Naturgott, Agnostizismus oder Atheismus für höchst problematisch, wenn Laien sich da betätigen.
Es könnte der Pfarrer besser in einem allgemeinen Angebot an Gläubigen und ausdrücklich kirchlich Fernen und Ungläubigen als spezielle Jahresendfeier machen. Denn eigentlich den Theologen längst die Bibel als Legendenbuch mit wenig historisch Wahren bekannt und gefordert wäre es längst sich den Fakten zu stellen!