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Lächeln! Morgen wird noch schlimmer

von Britta Baas vom 06.04.2018
Die katholischen deutschen Bischöfe liegen im Streit. Sieben von ihnen haben einen Brief nach Rom geschickt, um sich dort Schützenhilfe zu holen. Eigentlich geht es um eine Kleinigkeit: Endlich konfessionsverschiedene Paare gemeinsam zur Kommunion zuzulassen. Doch hinter dem theologischen Scharmützel tut sich ein tiefer Graben auf
Kardinal Woelki, Kardinal Marx: Zwei Männer, zwei Meinungen. Lächeln! Morgen wird noch schlimmer! (Foto: pa/Dedert)
Kardinal Woelki, Kardinal Marx: Zwei Männer, zwei Meinungen. Lächeln! Morgen wird noch schlimmer! (Foto: pa/Dedert)
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Im Grunde kann man es kaum noch verstehen: Wieso sollten evangelische Christen nicht zu einer katholischen Eucharistiefeier eingeladen werden? Warum dürfen sie die Kommunion nicht empfangen? Und warum wollen mindestens sieben der deutschen katholischen Bischöfe in ihrer strengen Ablehnung nicht einmal für konfessionsverschiedene Ehepaare eine Ausnahme machen? Sie protestieren gegen die Mehrheit ihrer deutschen Mitbischöfe – in einem Schreiben, das dieser Tage direkt nach Rom ging.

Die theologischen Fragen, die dahinterstehen, vollziehen die meisten Christen nicht nach. Sie sind ihnen einfach zu verschraubt, zu theoretisch, zu wenig leb

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Ingrid Felber-Bischof 17.04.2018:
Dieser Artikel bringt für mich vieles auf den Punkt, ohne düsteren Zukunftsphantasien das Feld zu überlassen. Ich lese hier, wie groß die Angst vor dem Verlust von Macht und Einfluss bei manchen Leitenden in der Kirche auch heute noch sein muss, wenn sie mehr Energie in den Mauerbau investieren als in die Erweiterung unseres gemeinsamen Raums als Christen. Diesen Raum hat niemand von uns geschaffen, er wurde uns geschenkt und wir sind alle eingeladen. - Ich habe im Web bisher übrigens vergeblich nach einem hashtag #nicht-mein-brief gesucht. Eigentlich ein Zeichen der Hoffnung! Ich interpretiere es so, dass die rückwärtsgerichtete Aktion der Bischöfe wirklich kein Thema mehr an der Basis ist. Leben und Glauben sind offen. Kein Raum für Abgrenzungsmauern.

Hildegard 15.04.2018:
Im Grunde genommen ist die Debatte um die Zulassung zur Kommunion im Zeitalter der Mobilität eine theologische Spitzfindigkeit. Welcher Priester lässt sich schon die Taufurkunde zeigen? Die Folge des Ausschlusses ist, dass konfessionsverschiedene Paare in die evangelische Kirche gehen. Dort können sie gemeinsam kommunizieren. Wirklich schockierend an dieser Nachricht finde ich, dass Stefan Oster zu den sieben gehört. Er wurde doch unter Papst Franziskus zu Bischoff geweiht?!?! Nicht nur in Chile wurde er also hinters Licht geführt. Andererseits gibt es in der Basis auch noch genügend Gläubige, die den Ausschluss von der Kommunion für gottesgefällig halten. Denn darum sollte es doch gehen! Nicht Woelki und seine Mitstreiter werden am Ende entscheiden, wer Gottes Willen erfüllt hat, sondern Gott selbst und Jesus sagte: "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder (und Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan." und das heißt auf diese Situation bezogen: Ihr habt mich ausgeschlossen!!!!!!!!

Albert Schulz 15.04.2018, 11:40 Uhr:
Danke Frau Baas für Ihre kritische Analyse. Wieder demonstrieren diese sieben Bischöfen die Dogmatik als Ideologie der Ausgrenzung. Es wäre schön, wenn sie sich auf Jesus besinnen würden.

B. Epe 14.04.2018:
Wir müssen wohl damit leben, dass einige katholische Amtsträger gerne die rote Laterne tragen in unserer "Kirche unterwegs", obwohl sie - manchmal vor weniger als 50 Jahren - Theologie studiert haben. Aber gerade in dieser Frage sollte sich die große Mehrheit im Kirchenvolk nicht beirren lassen. Auch heute schon nehmen viele Christen am Abendmahl der jeweils anderen Konfession teil. Und morgen wird selbstverständlich sein, was heute noch (einigen) "schwierig" erscheint.

Klaus Becker 14.04.2018, 11:50 Uhr:
Was ist das nur für ein unverständliches Theater: „Zulassung“ zur Kommunion, zum „Mahl des Herrn“? Wer ist denn eigentlich der „Herr“, der zu diesem Mahl einlädt? Handelt es sich denn um ein Mahl der „Herren Bischöfe“? Ich habe es eigentlich immer anders verstanden.
Aber nehmen wir einmal an, es sei so, - was soll dann dieser Streit. Wen zieht es denn dann noch zu diesem Mahl? Dann lasst doch die „Herren“ ungestört und ohne das Kirchen-Fußvolk ihr Mahl feiern. Mögen sie einladen oder nicht! Es sollte wirklich niemanden mehr interessieren.
Ist es jedoch das „Mahl des Herrn“, der Einladende also „der Herr“, - ja was bilden sich denn diese „Herren“ ein, dass sie „dem Herrn“ den Mund verbieten und die Einladung, die ER an sein Kirchenvolk richtet, für ungültig erklären? Sollten sie nicht vielmehr bescheiden nach Art des Bischofs von Rom etwas leisere Töne anschlagen?
Entschuldigung! Aber mir liegen gröbere Worte auf Lippen und Feder, und ich muss mich ziemlich zusammen nehmen!

Ursula und Jürgen Teigeler 14.04.2018, 11:48 Uhr:
Das Verrückte an der ganzen Auseinandersetzung ist, dass ausgerechnet die sog. "Konservativen" mit ihren theologisch kaum verständlichen Protesten die Entwicklung befördern, die sie verhindern möchten: Nämlich die Einheit der Kirche zu spalten und leider auch noch erreichen, das ihre Kirche zu einer Randerscheinung in unserer Gesellschaft wird. Darum Anerkennung für die, die längst tun, was Sein Wille ist: Die Einladung zum Gastmahl annehmen. Sie gilt allen Christen.

Jörg Beyer (Netzwerk Ökumene - Konfessionsverbindende Paare und Familien in Deutschland) 11.04.2018:
Unverständnis und Fassungslosigkeit löst für Netzwerk Ökumene der Brief von sieben römisch-katholischen Bischöfen aus, die eine gemeinsame Teilnahme konfessionsverbindender Paare am Abendmahl weiterhin verhindern wollen.
Nach generationenlangem Warten wurde Ende Februar diesen Jahres durch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eine Regelung angekündigt, nach der interkonfessionelle Paare zumindest in Einzelfällen gemeinsam zur Eucharistie gehen können.
Wir bedauern, dass rückwärtsgewandte Bischöfe selbst diese zarte Pflanze der verabschiedeten Handreichung ablehnen und Unterstützung beim Vatikan suchen und die Veröffentlichung der Handreichung somit weiter hinauszögern. Wir sehen darin auch eine Fortführung innerkatholischer Grabenkämpfe auf dem Rücken von Paaren mit verschiedenen Konfessionen und zumindest den Versuch, eine kurz vor dem Abschluss stehende bundesweite Regelung zu verzögern oder zu verhindern.
Vollständige Erklärung: netzwerk-oekumene.de

Heidrun Meding 10.04.2018:
Was die führenden Prälaten innerhalb der Catholica vermissen lassen, ist schlicht und einfach Gastfreundschaft.
Hat dieser Jesus aus Nazareth seine "Jünger" gefragt, ob sie sich bereits haben taufen lassen? Dafür war seinerzeit Johannes der Täufer zuständig.
Er hat alle eingeladen, an einem Gastmahl teilzunehmen.
Speziell die Katholische Kirche läßt die Aussagen ihrer "Heiligen Schriften" (Evangelien) meist außen vor, wenn es um theologische Spitzfindigkeiten geht.
Dies könnte den schleichenden Prozess der Erosion dieser Kirche weiter beschleunigen.
Schuld tragen dann die "Traditionalisten", also Prälaten, die dem Gestrigen verhaftet sind und die unsere Gegenwart nicht zu erkennen vermögen.

F.J.Scholz 09.04.2018:
Bei der Überreichung der Hostie heisst es: "Der Leib Christi!"
Daher sollte die Heilige katholische Kommunion zumindest auf Konfessionen zugelassen
werden, die auf Jesus Christus aufgebaut sind.
Ein evangelischer Christ sollte sich in einer katholischen Kirche als Gast zum Mahl
geladen fühlen können.
Ansonsten würde man auch heute noch evangelische Christen spüren lassen, dass sie
"Abtrünnige" wären.
Zu Luthers Zeiten wurde die damalige Kirche kritisiert - und das war nicht grundlos.
Wer sich jetzt als Kardinal um die Abstimmung der Bischofskonferenz herum an den
Vatikan wendet, der fällt der Abstimmung in den Rücken.
Die Beschlussfassung behandelte bisher nur die Ehepaare unterschiedlicher
Konfession - und das muss für alle Christen noch nicht die letzte Entscheidung
gewesen sein.
Für einen solchen Brandbrief sehe ich noch keinen Grund.

Paul Haverkamp 09.04.2018, 12:54 Uhr:
Die Situation erinnert an das Jahr 1999, als ebenfalls eine kleine, aber einflussreiche Minderheit d. Papst mit fingierten Briefen beschwor, aus der kath. Schwangerschaftsberatung auszusteigen.

Unter Woelkis Führung wird jetzt der Streit fortgesetzt, den bereits die „Dubia-Kardinäle“ unter Führung von Kardinal Meisner initiiert hatten. Diese Ewig-Gestrigen stehen für eine in Stein gemeißelte Dogmenkirche, die androzentrisch geleitet ist. Ihr Denken ist gelenkt von panischen Reformängsten; Reformen werden als Teufelszeug kritisiert, da solche in ihren Augen einen Weg freigeben, der unbeherrschbar ist und für sie zu einem totalen Herrschafts-und Machtverlust führen wird. Es geht ihnen vornehmlich um die Bewahrung von Herrschaftsansprüchen und nicht um das Wohl von Menschen, dem sie doch primär verantwortlich sein müssten – wenn sie denn dem jesuanischen Weg folgen würden. „Diakonia“ – der Kern alles Christlichen – doch um diesen Kern geht es dieser Minderheit nicht!