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Kippa tragen!

von Markus Dobstadt vom 24.04.2018
Erst der Streit um die Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang. Dann der Angriff in Berlin auf einen Kippa tragenden Mann. Die Jüdische Gemeinde in der Hauptstadt ruft nun die Berliner dazu auf, am Mittwoch aus Solidarität eine Kippa zu tragen. Wie geht Deutschland mit dem erschreckenden Antisemitismus um?
Ein Teilnehmer einer Kundgebung in Berlin mit jüdischer Kippa: Für den 25. April ruft die Jüdische Gemeinde in der Hauptstadt zu einer Solidaritätsaktion auf. Motto: Berlin trägt Kippa (Foto. pa/Schuh)
Ein Teilnehmer einer Kundgebung in Berlin mit jüdischer Kippa: Für den 25. April ruft die Jüdische Gemeinde in der Hauptstadt zu einer Solidaritätsaktion auf. Motto: Berlin trägt Kippa (Foto. pa/Schuh)
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Juden haben Angst in Deutschland, ihre Einrichtungen werden durch die Polizei gesichert. Ein unbekümmertes religiöses Leben ist für viele nicht mehr möglich. Im Jahr 2017 stellte die Polizei insgesamt 1453 antisemitische Delikte fest, darunter 32 Gewalttaten, 160 Sachbeschädigungen und 898 Fälle von Volksverhetzung. Bei 1377 Taten geht die Polizei von rechts motivierten Tätern aus, 25 Delikte werden religiös motivierten Ausländern, meist muslimische Fanatiker, zugeschrieben.

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Britta Baas 30.04.2018, 12:30 Uhr:
@BärbelFischer, wenn "Israelkritik und Antisemitismus zwei paar Stiefel sind", wie Sie schreiben, wie können Sie dann gleichzeitig den Satz schreiben: "Würde sich Israel besinnen und die Unterdrückung beenden, gäbe es kaum noch Grund für Antisemitismus in Deutschland."? Sie sagen also mit den beiden Aussagen: 1. Ein Grund für Antisemitismus in Deutschland kann Israels Politik sein. 2. Eine mögliche Kritik an Israels Politik hat nichts mit Antisemitismus zu tun.
Ich stelle fest: Sie sind mir dialektisch offenbar voraus.

Markus Dobstadt 30.04.2018, 11:27 Uhr:
@BärbelFischer, es ist leider ein Irrtum, zu glauben, wenn Israel seine Politik änderte, wäre auch der Antisemitismus vorbei. Israels Politik gegenüber den Palästinensern ist unsagbar schrecklich und vielfach zu kritisieren. Deswegen kann man aber dennoch Solidarität mit Jüdinnen und Juden zeigen, die angegriffen werden. Sie könnnen ja für die israelische Politik nichts. Es gibt zudem leider auch einen kruden Antisemitismus in Deutschland und Europa, der nichts mit Israel zu tun hat. Der Menschen anfeindet, nur weil sie Juden sind. Warum soll, wer das will, nicht einem Aufruf der Jüdischen Gemeinde folgen und an einem bestimmten Tag eine Kippa tragen? Mag sein, dass die auch zum "Symbol der rabiatesten israelischen Nationalisten" (Rolf Verleger) geworden ist. Dennoch bleibt sie ein allgemein jüdisches Erkennungszeichen. Warum nicht sich so mit unschuldig Angegriffenen solidarisieren? Man gerät damit, finde ich, nicht in den Verdacht, Anhänger der israelischen Rechten zu sein.

Bärbel Fischer 28.04.2018, 10:59 Uhr:
@Britta Baas - Mit meiner Frage, ob denn Herr Schmale auch als Antisemit gilt, wenn er von den Grausamkeiten aus dem Gazastreifen berichtet, habe ich ihm doch nichts unterstellt! Ganz im Gegenteil, gerade Herr Schmale beweist doch, dass Israelkritik und Antisemitismus zwei Paar Stiefel sind. Warum werden aber hierzulande Israelkritiker und Antisemiten in einen Topf geworfen? Ich sehe eine Gefahr darin, dass sich Israel durch unsere Solidaritätsbekundungen in seiner Politik sogar noch bestätigt fühlt.

Britta Baas 28.04.2018, 09:01 Uhr:
@BärbelFischer, ich unterstellte es Ihnen nicht, ich fragte begründet nach, ob Sie sich so verstehen. Denn Sie schreiben ja den Satz: "Würde sich Israel besinnen und die Unterdrückung beenden, gäbe es kaum noch Grund für Antisemitismus in Deutschland." Woraus zu schließen ist: Antisemitismus lässt sich aus Ihrer Sicht begründen mit den aktuellen politischen Verhältnissen in Israel; also: sein Grund ist Ihrer Meinung nach in eben jener politischen Lage in einem anderen Land zu suchen. Das schreiben Sie. Dem widerspreche ich. Aus meiner Sicht lässt sich Antisemitismus durch nichts begründen. Er ist menschenverachtend. Und wie man sich in Deutschland menschenrechtlich und menschenwürdig im Sinne des GG verhält, kann nicht davon abhängig gemacht werden, wie es in anderen Ländern wann gerade aussieht und wie man das findet. Bitte unterstellen Sie auch Herrn Schmale nicht, er täte das.

Bärbel Fischer 28.04.2018, 08:46 Uhr:
@Britta Baas - Wer die israelische Politik kritisiert, galt bislang als „versteckter Antisemit“, neuerdings schon als „echter Antisemit“. Ist auch Herr Matthias Schmale ein Antisemit, wenn er die menschenverachtenden Zustände beschreibt, die Israels Machthaber im Gazastreifen anrichten? Muss man Israel in dieser Politik auch noch bestärken? Ich war, bin und werde niemals Antisemit sein und lasse mir dies auch nicht unterstellen. Würde Israel die Menschenrechte der Palästinenser achten, dann hätte ich nichts zu kritisieren. Zur Bedeutung der Kippa empfehle ich die Lektüre des Juden Rolf Verleger: https://www.rubikon.news/artikel/der-mann-mit-der-kippa
Mit besten Grüßen
Bärbel Fischer

Britta Baas 27.04.2018, 23:12 Uhr:
@BärbelFischer, Sie sind also Antisemitin? Was Sie nicht wären, wenn die Politik der israelischen Regierung eine andere wäre? Interessant.

Bärbel Fischer 27.04.2018, 20:31 Uhr:
Kippa tragen aus Solidarität mit den Juden? Aber mit welchen Juden solidarisieren wir uns? Viele Juden, die die israelische Gewaltpolitik gegenüber den Palästinensern ablehnen, tragen bewusst keine Kippa, erst recht nicht im öffentlichen Raum. Denn für sie, wie für die Palästinenser ist die Kippa kein religiöses, sondern ein politisches Emblem. Mit der Kippa zeigt man sich einig mit all den israelischen Demütigungen und Schikanen gegenüber dem verzweifelten palästinensischen Volk ( siehe Interview mit Matthias Schmale PF 8/18 ). Wollen wir das wirklich? Bevor man naiv eine Solidaritätskampagne startet sollte man sich differenziert kundig machen über die Symbolik der Kippa.

Weder Herr Maas noch andere Parlamentarier nennen im Jubiläumstaumel die Gründe für die verzweifelte Wut der geknechteten Menschen. Würde sich Israel besinnen und die Unterdrückung beenden, gäbe es kaum noch Grund für Antisemitismus in Deutschland.

H. U. Schneider 25.04.2018:
Wer hat eigentlich dazu aufgerufen, Kopftuch zu tragen, als seinerzeit türkische Frauen vom Mob verbrannt wurden?

Polygraph 25.04.2018:
Was sind wir nur für Heuchler in diesem Land!

Die Empörung über das aktuelle, antijüdische Geschehen, ist das absolut Mindeste an nötiger Reaktion, bleibt aber ein Tropfen auf dem 'Heißen Stein', solange nicht, z.B. mit rechtsstaatl., also strafrechtl. Mitteln dagegen vorgegangen wird, was sicher durchaus möglich ist.

Eine kurzfristige Solidaraktion wird im Trubel der massenhafen, aktuellen 'Hiobs'-Nachrichten verpuffen, weil schon morgen die nächsten 'Säue' durch's mediale Dorf getrieben werden.

Apropos 'Säue' und Heuchelei:
Warum finden sich bis zum heutigen Tag, öffentl. präsentiert, sogen. 'Judensau'-Reliefs (Wiki: "... 'Judensau' bezeichnet ein im Hochmittelalter entst. häufiges Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst.") z.B. an Fassaden christl. Gotteshäuser?

In der BRD noch 30 mal! z.B. Kölner Dom, Bayreuther Stadtkirche, im Erfurter u. am Regensburger Dom ... Genaueres dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Judensau#Aktualit%C3%A4t