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Populist trifft Papst

von Thomas Seiterich vom 23.05.2017
Grober Klotz, grober Keil – bislang hat Papst Franziskus den US-Präsidenten hart beharkt. Der wiederum hat versucht, über seinen rechten Ideologen Stephen Bannon die Franziskus-Feinde im Vatikan zu stärken. Es könnte krachen, wenn Franziskus am Mittwoch Donald Trump im Vatikan empfängt
Ob Einwanderung, Armutsbekämpfung oder Klimawandel: Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump haben in vielem gegensätzliche Standpunkte (Fotos: pa/Ciccia; pa/Kleponis)
Ob Einwanderung, Armutsbekämpfung oder Klimawandel: Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump haben in vielem gegensätzliche Standpunkte (Fotos: pa/Ciccia; pa/Kleponis)
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Am 9. November 2016 schlug die Nachricht vom Wahlsieg des Rechtspopulisten Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl auch im Vatikan ein wie eine Bombe. Es war ein sonniger November-Mittwoch, als Papst Franziskus, seine Kardinäle und Berater aufgeregt die Köpfe zusammensteckten und trotz der vierzigtausend Teilnehmer der Audienz vor dem Petersdom nur noch tuschelten.

Auf einen Schlag hatte Trumps Triumph die Lage des Papstes schwieriger gemacht. Franziskus hatte – wie nahezu alle Welt – fest auf den Sieg der US-Demokratin Hillary Clinton gesetzt. Auf dem Rückflug von seinen Besuchen in Kuba und Mexiko hatte Franziskus den rüpelnden Trump hart attackiert, ein scharfes Urteil gesprochen. Wer wie Trump einen Zaun gegen Flüchtlinge bauen wolle, der sei »nicht wählbar«, hatte Franziskus erklärt. Mit

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Paul Haverkamp 24.05.2017, 11:36 Uhr:
Liebe Frau Baas!
Sie schreiben unter anderem: „Ich sehe bei ihm deutlich eine sehr eigene Haltung, die er in die Tat umsetzt. … Allerdings leider nicht unter kirchenrechtlicher Absicherung dieser Haltung im Sinne einer ihn überdauernden, auch juristisch auffindbaren Änderung.“

Ihrem ersten Satz würde ich sofort zustimmen – aber auch Ihrem letzten Satz. Genau dieser Satz verursacht vielen Menschen große Probleme, die sich sowohl in allgemein zunehmender Kirchenferne, Gleichgültigkeit bzw. Desinteresse äußern, als auch in stetig wachsenden Zahlen beim Rückgang von Gottesdienstbesuchern – von leeren Priesterseminaren und Klösterschließungen ganz zu schweigen!

Wer ständig von Reformen spricht, dieselben aber nicht verwirklichen kann, nimmt billigend seinen eigenen Autoritätsverlust in Kauf und trägt mit dazu bei, dass die katholische Kirche – zumindest in Europa – sich zu einer quantité négligeable entwickelt.



Paul Haverkamp 24.05.2017, 08:07 Uhr:
Liebe Frau Baas!

Franziskus insinuiert „populäre“ Veränderungen, ohne eine einzige bisher umgesetzt zu haben.

Beispiele:

• Man müsse über die Rolle der Frau in der Kirche (Diakonat) nachdenken

• Man müsse der Frau bei der Geburtenkontrolle nicht mehr nur die Rolle von „Karnickeln“ (Zitat Franziskus – wie frauenverachtend!) zuweisen

• Man müsse über das Fortbestehen des Pflichtzölibats nachdenken

• Man müsse die Kirche dezentralisieren

• Man müsse – bezogen auf wiederverheiratet Geschiedene und deren Eucharistieempfang – über Barmherzigkeit nachdenken; in der Fußnote 351 von „Amoris laetitia“ wird versteckt hinzugefügt : „In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein.“

• …

Die Erfüllung der insinuierten Reformmaßnahmen wäre gewiss „populär“. Doch Franziskus insinuiert nur – er hat bis jetzt noch nichts „geliefert“ (H.Wolf – in PF)!

Wer nur durch Ankündigungen meint,Popularität zu erreichen, handelt populistisch.

Britta Baas 24.05.2017, 07:49 Uhr:
@Paul Haverkamp, verstehe! Dann war meine Kritik nicht treffend.
Allerdings gehe ich auch nicht davon aus, dass Papst Franziskus "dem Volk nach dem Munde" redet, eben weil er sich inhaltlich einfach "nur" nach der gefühlten Mehrheit seines Kirchenvolkes zu richten gedenkt. Ich sehe bei ihm deutlich eine sehr eigene Haltung, die er in den Tat umsetzt. Eine freiheitliche, nicht-rassistische, menschenwürdige Haltung. Allerdings leider nicht unter kirchenrechtlicher Absicherung dieser Haltung im Sinne einer ihn überdauernden, auch juristisch auffindbaren Änderung.

Paul Haverkamp 23.05.2017, 17:33 Uhr:
Liebe Frau Baas!

Ich habe Franziskus in meinem Beitrag nicht(!) einen "Rechtspopulisten" genannt.

Ich habe lediglich von "Populisten" gesprochen.

„Populisten wollen, dass sich das durchsetzt, was sie für den Willen der Mehrheit halten – oft durch einen charismatischen populistischen Anführer gelenkt –, und das mit so wenig Hindernissen oder Verzögerungen wie möglich. Deshalb haben sie wenig Nachsicht für die liberale Betonung von verfahrensrechtlichen Feinheiten und dem Schutz von Individualrechten."(US-Politologe Marc F. Plattner)

Britta Baas 23.05.2017, 16:12 Uhr:
@Paul Haverkamp, Trump und Franziskus in einen Topf werfen? Da kann ich nicht mit. Ein Rechtspopulist ist dieser Papst nun wahrlich nicht.

Paul Haverkamp 23.05.2017, 08:59 Uhr:
Wenn Populisten aufeinander treffen, ....

Hier treffen zwei Medienprofis aufeinander, die bisher in ihrer Amtszeit außer wohlfeilen Reden und medienwirksamen Bildern nichts verändert haben. Bei aller Angriffslust des Papstes gegenüber Trump, sollte der Papst nicht vergessen, dass er auch verantwortlich ist dafür, dass in der katholischen Weltkirche endlich die Weichen auf Reformen gestellt werden müssen, die bisher zwar stets mit Wendungen im Konjunktiv beschworen wurden, aber anschließend sehr schnell wieder in der Versenkung verschwanden.

Auch bei Trump klaffen mittlerweile zwischen seinen Ankündigungen im Wahlkampf und den zum größten Teil bisher gescheiterten Umsetzungsversuchen Lichtjahre.

Beide haben eben eines gemeinsam: Es sind eben Populisten, die in ihren Bereichen viel ankündigen und wenig „liefern“.