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Katholikentag lädt AfD-Mann ein

von Britta Baas vom 20.02.2018
Deutschland im Februar 2018: AfD-Politiker wie Poggenburg und Höcke hassen sich durch die Welt, Parteikollegen nehmen nur halbherzig Abstand. Warum laden ausgerechnet jetzt die Organisatoren des Deutschen Katholikentags einen AfD-Mann zum Christentreffen im Mai nach Münster ein?
Der Domplatz in Münster, noch spätwinterlich: In der Metropole Westfalens findet vom 9. bis zum 13. Mai 2018 der Katholikentag statt. (Foto: pa/Kappeler)
Der Domplatz in Münster, noch spätwinterlich: In der Metropole Westfalens findet vom 9. bis zum 13. Mai 2018 der Katholikentag statt. (Foto: pa/Kappeler)
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Der Zeitpunkt könnte nicht schlechter gewählt sein: Der 101. Deutsche Katholikentag, für Mai in Münster geplant, wartet mit einer Einladung an einen Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) auf. Volker Münz, Mitglied der »Christen in der AfD«, soll auf einem Podium sitzen. Man lade »nicht die Parteien ein«, erklärt Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), »sondern nur ihre kirchenpolitischen Sprecher«.

Dieses Amt hat Münz bei der AfD in der Tat inne. Der Diplom-Ökonom aus Baden-Württemberg, evangelisch, verheiratet, zwei Kinder, Mitglied des Kirchengemeinderats in Uhingen und der Bezirkssynode Göppingen, lässt manches national-konservative evangelische oder katholische Herz höher schlagen

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Franz Schallhas 01.03.2018:
Die Frage, wer an einem Katholikentag sinnvollerweise am Podium sitzen soll, hängt davon ab, was man mit dem Podium bezwecken will. Wenn es ein Dialog mit allen gesellschaftlich relevanten Schichten sein soll, warum nicht auch ein AfD-Mann, noch dazu wenn er Mitglied der "Christen in der AfD" ist.

Warum nicht auch weitere Vertreter christlicher Konfessionen in Deutschland? Ein plausibler Grund wäre die Zahl der Mitglieder. Münz ist evangelisch.

Wenn die Ausländerfeindlichkeit der Afd als Kriterium für die Teilnahme am Podium sein soll, dann scheint die AfD sicher am äußersten rechten Rand angesiedelt, gemessen am neutestamentlichen Liebesgebot würden aber viele ach so christliche Politiker aus CDU, CSU und SPD durchfallen.

Darüber hinaus gibt es am Podium auch die Möglichkeit der Gegenrede, kein Ort für Parteipropaganda.

Würde man bei einer ähnlichen Veranstaltung in Österreich ähnlich strenge Kriterien anlegen, wäre auch die FPÖ angezählt. Unterschied zur AfD gering.

Klaus-Uwe Koid 01.03.2018, 12:08 Uhr:
Es ist so das Beste, wenn man sich diesen eloquenten Rechten im unmittelbaren Gespräch stellt. Übereinander Her- Ziehen aus der Ferne per Medien - das ist die Bühne dieser Populisten. So werden sie gleichberechtigt im Diskurs einbezogen - und - meine Hoffnung ist, dass die etablierte Politik endlich wach wird. Ich meine (temperamentsbezogen): Weniger Merkel, mehr Gabriel! Weniger stilles Strippenziehen mit Lobbyisten, viiieeel mehr klare Worte, flankiert von unmittelbarer unbeeinflußter direkter Demokratie. - Und - immer im DIREKTEN Diskurs mit den Rechten. Die AfD im Bundestag - das scheint wohl die Debatten zu beleben.

Susanne Benarey-Meisel 25.02.2018:
Ich danke für diesen wertvollen Beitrag. Wäre es nicht sinnvoll, eine Unterschriftsaktion gegen die Teilnahme eines AFD Mitglieds auf dem Katholikentag zu starten? Wie menschenverachtend die AfD ist, hat sie in der vergangenen Woche im Bundestag erneut öffentlich gezeigt. Ich möchte sagen: wehret den Anfängen - und werde unter diesen Umständen nicht zum Katholikentag reisen, so wie mach andere, die ihre Teilnahme aus diesem Grund bereits zurückgezogen haben.

Susanne Benarey-Meisel

Christian M. Weisner 21.02.2018, 13:48 Uhr:
Die Kirchen sind wesentliche Teile der Zivilgesellschaft und waren ganz erheblich an der Aufnahme der Geflüchteten beteiligt. Jetzt geht es vor allem darum, Stellung gegen alle ausländerfeindlichen Äußerungen und Positionen zu beziehen. Es wird noch viel Bildungs- und Bewusstseinsarbeit zu leisten sein, denn solche Einstellungen und Ängste sind leider auch in Kirchenkreisen vorhanden und nicht nur bei AfD oder CSU.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/interview-am-morgen-katholische-kirche-wir-muessen-stellung-gegen-alle-auslaenderfeindlichen-positionen-beziehen-1.3872461

Fanny Dethloff 21.02.2018:
Zugegeben, es ist wichtig im Dialog zu bleiben, vor allem mit den Ängstlichen und Verschreckten in unserer Gesellschaft. Doch haben die rassistischen und menschenfeindlichen Einstellungen der AfD nichts mehr mit einer christlichen Glaubenshaltung zu tun.
Ich wünschte mir mehr Aufbrüche, wie in den USA, wo immer mehr Gemeinden sich zu Sanctuary, zu praktizierter Nächstenliebe und klarer Stellungnahme gegen die immer nationalistischere Politik bekennen. Wenn die Einladung zu einem Aufwachen bei vielen führt, ist es zu befürworten. Wenn sie zu einer Plattform wird, wo unwidersprochen Hass geschürt werden kann, ist Protest angesagt.

Christian Modehn 20.02.2018, 16:24 Uhr:
Es ist evident: Dieser AFD Mann sagt doch nur das, was auch die meisten römischen Bischöfe nicht nur in Deutschland sagen und entsprechend handeln: AFD und Bischöfe sowie viele "Laien" sind gemeinsam gegen umfassende Gleichberechtigung für Homosexuelle; gegen Gender-Rechte und wie der AFD Mann "bibeltreu", zumindest in der Deutung der Jesuszitate, die der Hierarchie nicht gefährlich werden, wie "Nennt euch nicht Meister". In der Flüchtlingspolitik geben sich die Bischöfe etwas verbal (!) "progressiv", weil sie wissen, dass ihre Worte niemals allgemeine Politik werden Die Reste eines progressiven Katholizismus sollten diesen Katholikentag boykottieren, damit die Bischöfe nicht noch gönnerisch sagen: Wir haben auch oppositionelle Leute. Dieses Spielchen sollte ein Ende haben, es gibt für progressive Katholiken Wichtigeres, als sich mit diesen Bischöfen herumzuschlagen. Sollen sie sich doch blamieren in ihrer Ausgewogenheit auch gegen die AFD Leute.
Christian Modehn Berlin