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Ein knapper Arbeitssieg für Franziskus

von Thomas Seiterich vom 25.10.2015
Die Familiensynode in Rom ist zu Ende – und die Erneuerer sind froh. Denn zwei Drittel der Synodenväter votierten für ein Schlussdokument, das die Tür zu mehr Menschlichkeit öffnet. Doch es war knapp – so knapp wie es nur sein konnte beim umstrittenen Thema der wiederverheirateten Geschiedenen und ihrer Zulassung zur Kommunion. Der Papst sagt deutlich, dass er weiter auf dem Weg der Öffnung gehen will. Die Zeiten des moralischen Zeigefingers sind vorbei
Papst Franziskus auf der Familiensynode im Gespräch mit Bischöfen aus aller Welt: Seinen Weg der Öffnung der Kirche in Ehe- und Familienfragen hat er den meisten Synodenvätern schmackhaft machen können. (Foto: pa/dpa/Fabio Frustaci)
Papst Franziskus auf der Familiensynode im Gespräch mit Bischöfen aus aller Welt: Seinen Weg der Öffnung der Kirche in Ehe- und Familienfragen hat er den meisten Synodenvätern schmackhaft machen können. (Foto: pa/dpa/Fabio Frustaci)
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Liebe Leserinnen und Leser des Publik-Forum-Tagebuchs von der Weltbischofssynode über Ehe und Familie,

nach einer spannenden Woche verlasse ich Rom und kehre zurück in meine Redaktion nach Deutschland. Alle Beteiligten – die Synodenakteure in Rom, die Web-Redakteurin in Oberursel, Britta Baas, und ich als ihr Berichterstatter vor Ort – sind erschöpft. Eine theologische, vom Tagesgeschehen gelöste Analyse und zukunftsorientierte Bewertung des Bischofstreffens, das Kardinal Marx und Kardinal Schönborn als eine »historische Synode« loben, lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe von Publik–Forum. Schauen Sie rein!

Hier aber bereits so viel ...

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Wolfgang Dettenkofer 04.11.2015:
Seit 1870 sind Päpste unfehlbar. Johannes XXIII. berief dennoch ein Konzil ein. Sein Nachfolger musste es zu Ende bringen. Zwei Fragen entzog er der Konzilsversammlung: Den priesterlichen Zölibat und die
Ehefragen in der Pillenenzyklika. Beide Male folgte er ängstlich einer Minderheitenmeinung. Über das Priesteramt für Frauen dürfte in alle Zukunft nach J-P II nicht mehr nachgedacht werden. Päpste können also irren, weil sie Menschen sind. Kirche aber wandelt sich wie alles Lebendige. Ohne dass es die „Maßgeblichen“ gemerkt haben, hat Franziskus seinen Vorgänger zum letzten „unfehlbaren Papst“ gemacht.
Warum hat Franziskus die Basis zu fragen versucht? Weil er die Menschen und die Botschaft Jesu ernst nimmt. „Ihr alle aber seid Geschwister!“ Keiner soll sich zum Oberlehrer oder Richter aufwerfen. Hätte Kardinal Müller seinen Chef kapiert, ginge er als Seelsorger in die südamerikanischen Slums, um den Geruch der Schafe zu schnuppern.

Augustinus Heile 28.10.2015:
Vielen Dank für die hervorragenden Berichte und Hintergrundinformationen zur Synode. Die Schwierigkeiten der Katholischen Kirche mit dem Thema "Ehe und Familie" sind so viel besser verständlich. Die gefundenen Kompromisse kann man bei diesen Voraussetzungen als Fortschritte sehen. Ich hoffe, dass viele amtierende Priester sie im Sinne der Barmherzigkeit auslegen und praktizieren werden.

Heidrun Meding 27.10.2015:
Die erkennbare Weltfremdheit vieler hoher katholischer "Würdenträger" spricht förmlich Bände.
Jesus aus Nazareth, geboren in Betlehem, verhielt sich der Legende ("Evangelien") nach vollkommen anders, nämlich den Menschen zugewandt.
Mir ist nach wie vor unklar, weshalb diese Kirchenoberen die Lehren aus den "Heiligen Schriften", auf die sie sich selbst berufen, bei ihrer praktischen Arbeit fast vollständig ignorieren.
Wenn dieser Jesus heute den Vatikanpalast in Rom zu Gesicht bekommen würde, könnte er nur eines tun: die Pharisäer, Hohepriester und Geldwechsler ("Vatikanbank") aus diesem "Tempel" jagen.
Aber die Kurialen müssen eine Wiederkehr des Wanderpredigers Jesus nun wirklich nicht befürchten, sonst würden sie in eine Schreckstarre verfallen und sich auf der Stelle anders verhalten.

Konradine Hilfert 25.10.2015, 20:56 Uhr:
Ich danke euch für die engagierte und interessante Berichterstattung, auf die ich mit Spannung jeden Tag gewartet habe. Ich sehe das Ergebnis der Synode positiv und hatte einen andere Ausgang befürchtet.

Paul Haverkamp 25.10.2015, 18:56 Uhr:
Die Kluft zwischen der von Franziskus initiierten Befragung zu Ehe und Familie und dem nun verabschiedeten Synodenpapier könnte größer nicht sein.

Nach wie vor gilt: Eine überwältigende Mehrheit der teilnehmenden Katholiken lebt unverheiratet zusammen, sie haben Sex vor und neben der Ehe und verhüten mit Pille oder Kondom. Nach den strengen Maßstäben der Doktrin heißt das: Eine Mehrheit der Getauften verharrt in "irregulären Verhältnissen", aber kaum jemand fühlt sich sündig dabei.

Der Papst mag zwar Bewegung wünschen - ein guter Teil der Bischöfe wünscht sie jedoch nicht.

Ob der Papst es wagen wird, sich über den Widerstand so vieler Bischöfe hinwegzusetzen, bleibt abzuwarten. Dem Fortbestand der kath. Kirche wäre es auf jeden Fall zu wünschen. Dazu wäre es jedoch erforderlich, dass Franziskus seine Worte von der Barmherzigkeit Gottes in konkrete Gesetzesformulierungen ummünzt, die keinen Interpretationsspielraum zulassen.

Michael Bauer 25.10.2015:
Lieber Thomas,
herzlichen Dank für die Einladung, Deinen Blog zu verfolgen, und für die Tagesberichterstattung von der Synode, die mir sehr interessante Einblicke in das "römische Räderwerk" vermittelte.
Ja, ein Arbeitssieg für den Papst - so drücken sich auch Fußballreporter aus. Andererseits entsteht bei mir der Eindruck, dass die Synode doch anderen internationalen Konferenzen sehr ähnlich ist (demnächst auch die Weltklimakonferenz). Da wird um jede Formulierung gerungen, Dogmatiker gegen Pragmatiker, Vertreter "reiner Lehren" gegen Barmherzige, Nord gegen Süd. Ich kann nur darauf vertrauen, dass Papst Franziskus bei seiner Entscheidungsfindung mutig bleibt!