Dialoginitiative 2012 für Kirchenreform
von
Thomas Seiterich
vom 16.04.2012
Die Kirche von unten stärken will die österreichische Pfarrerinitiative: sie fordert in ihrem »Aufruf zum Ungehorsam« Reformen mit dem Ziel, die Gläubigen stärker einzubeziehen, die jetzt gestartete Unterschriftenkampagne »Dialoginitiative 2012« unterstützt die Reformpfarrer (Foto: pa/picturedesk.com/Pritz)
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Dynamik kommt auf in der Auseinandersetzung über den »Aufruf zum Ungehorsam«, den die über 400 Priester der österreichischen Pfarrer-Initiative kurz nach Pfingsten 2011 veröffentlichten. Denn am 15. April, dem Weißen Sonntag, hat die österreichische Kirchenreformerbewegung Wir sind Kirche die Dialoginitiative 2012 gestartet - eine Unterschriftensammlung nach dem Vorbild des weltweit ersten »Kirchenvolksbegehrens«. Dieses hatten im Juni 1995 innerhalb von drei Wochen rund 505000 Österreicher unterzeichnet - ein eindrucksvoller Protest gegen die innerkatholischen Reformverweigerung durch Bischöfe und Vatikan.
Paul Haverkamp 29.08.2012:
D. Dialog wurde d. Grundprinzip des Konzils und damit auch des Kirchenbildes, das das K. zur Geltung bringen wollte. An zahllosen Stellen wird betont, dass d. Dialog d. normale Weg d. Wahrheits- und Entscheidungsfindung in d. Kirche sein soll.
Vor allem in d. Pastoralkonstitution über d. Kirche in der Welt von heute macht d. K. deutlich , dass d. Kirche als Kirche auf dem Weg nicht auf jede Frage schon eine fertige Antwort hat (GS 43), sondern selbst danach suchen muss, und dass dies nur gelingen kann, wenn möglichst viele ihren Beitrag leisten und ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Es verlangt daher einen „offenen“ (GS 43), „aufrichtigen Dialog“, ein „immer fruchtbareres Gespräch zwischen allen“ (GS 92), ob Amtsträger oder Nichtamtsträger, ob Kleriker oder Laien.
Gemeinsame und dialogische Wahrheitssuche also, Problemlösung nicht durch Weisungen und Dekrete von oben, sondern durch gemeinsame Beratung, durch offene Auseinandersetzung.
Thomas Wystrach 29.08.2012:
Am Vorschlag von »Wir sind Kirche Österreich« irritiert, dass man »die Bischöfe endlich in den Dialog ZWINGEN« will – da scheint das Scheitern bereits vorprogrammiert. Außerdem: Wenn man (aus gutem Grund!) »Frauen als Priesterinnen« und die »Aufhebung des Pflichtzölibats« für richtig hält und den »Ausschluss von geschiedenen Wiederverheirateten und evangelischen Messbesuchern von der Kommunion« ablehnt, worüber soll dann noch ein »Dialog« mit den Bischöfen geführt werden? Über den INHALT der Forderungen oder über den geeigneten WEG zur Umsetzung? Wenn die Bischöfe aber bereits den Inhalt ablehnen, welchen Sinn soll dann ein »Dialog« haben? Ist für die Reformer denn ein »Dialog« vorstellbar, an dessen Ende sämtliche Forderungen abgelehnt werden? Würde das vernichtende Urteil eher akzeptiert, wenn es nur »besser kommuniziert« würde? Das ähnelt verdächtig der Strategie der Kirchenleitung, die dafür Unternehmens- und Kommunikationsberater engagiert.