Erschöpftes Palästina
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Die Kontrollen sind lasch, die Durchleuchtungsgeräte uralt. Wer im palästinensischen Hauptquartier, der von israelischen Panzern beim Intifada-Aufstand 2003 zusammengeschossenen Mukata in Ramallah, eine Bombe legen wollte, der hätte freie Bahn. So ungeschützt und verletzlich wie die Mukata neben dem pompösen Grab von PLO-Führer Yassir Arafat ist Palästina. Rafiq Husseini, der Stabschef von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, sagt: »Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Denn Israel kontrolliert alles: Das Wasser, die Luft,das Land, den Verkehr, unsere Zölle. Wir sind ohnmächtig. 70 Prozent unserer 1,5 Millionen Bürger in Gaza überleben notdürftig, wie Bettler, von internationaler Nahrungshilfe.« Israel sei in der Pflicht, sagt der PLO-Spitzenpolitiker, der wie sein Präsident der Al Fatah angehört und politisch die Islamisten der Hamas bekämpft. »Israel muss wissen: Mahmud Abbas ist der letzte große Führer der PLO, der an Frieden und Kooperation glaubt.« Deswegen müsse Israel dem Palästinenserpräsidenten Erfolge verschaffen: »Weniger Checkpoints, mehr freigelassene Gefangene, endlich Stopp der Behinderung unserer Wirtschaft, Abbau der illegalen Siedlungen, Mauerbau nur auf den anerkannten Grenzen von 1948.« Lasse Israel den 1989 gewendeten, einst Moskau-hörigen Abbas fallen, folge das islamistische Gewalt-Chaos. Dann drängten Männer zur Macht, die anders als PLO und Al Fatah das Daseinsrecht Israels leugneten und ganz Jerusalem für den Islam befreien wollten. Dies wäre das politische Ende von Husseini, der aus einer alten und mächtigen muslimischen Jerusalemer Großfamilie stammt.