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... aber mach mich nicht nass

von Peter Rosien vom 17.11.2006
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Wolfgang Lück
Die Zukunft der Kirche
Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 202 Seiten. 34,90 Euro

Die Volkskirche in Deutschland ist in der Krise. Das ist schon fast ein Gemeinplatz. Liegt doch offen zutage, dass Mitglieder und Finanzmittel stetig schrumpfen, dass Lehren und Formen der Kirchlichkeit nur noch bei einer Minderheit der getauften Mitglieder Zustimmung finden. Wolfgang Lück lässt auf 200 Seiten immer wieder durchblicken, wie deutlich er diese Krise vor Augen hat. Zustimmend zitiert er unter anderem Klaus-Peter Jörns und Matthias Kroeger, die beiden namhaften protestantischen Theologen, die in ihren Büchern unverblümt und kenntnisreich vor allem auf die theologischen Ursachen des Verfalls hingewiesen haben. Lück gibt manche Erkenntnisse dieser beiden Professoren zum Besten, er reflektiert sie auch in dem einen oder anderen Kapitel, um sie dann doch immer wieder aus dem Auge zu verlieren. Er, der zeitlebens in dieser Kirche als Pfarrer gewirkt hat, lässt sich offenkundig blenden von der »lebendigen Vielfalt«, die er in der »Wirklichkeit der Kirche« vorfindet und ausführlich beschreibt. So defizitär könne die dann wohl doch wieder nicht sein. Deutlich wird: Da will einer der Kirche den Pelz waschen. Aber nass machen will er sie dabei nicht. Wen hat Lück bloß als Leser im Visier? Kirchen-Insider können sich nach der Lektüre bequem zurücklehnen: Alles halb so schlimm. Als jemand, der nicht ständig in dieser Welt der Kirchenverantwortlichen, Pfarrer und Traditionschristen lebt, kann ich mir auf das Buch keinen Reim machen.

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