Indianer erhalten Land zurück
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Der brasilianische Zellstoffkonzern Aracruz muss über 11 000 Hektar Land - das entspricht mehr als 12 000 Fußballfeldern - an die Tupinikim- und Guarani-Indianer zurückgeben. Dies hat der brasilianische Justizminister Tarso Genro entschieden. Das Unternehmen, das auch den Zellstoff für die Tempo-Taschentücher von Procter & Gamble liefert, hatte die Indianer in den 1970er-Jahren von ihrem Land im Bundesstaat Espirito Santo vertrieben, um Eukalyptus-Monokulturen für die Zellstoffproduktion anzulegen. Seither führten die Indianer einen langen politischen Kampf um ihr Land. Dabei wurden sie von der deutschen Umweltorganisation Robin Wood unterstützt. Besonders brisant war ein europaweiter Aufruf von Robin Wood, die Marke Tempo zu boykottieren. Mit der Unterschrift des brasilianischen Justizministers unter die Dekrete 1463 und 1464 ist die wichtigste Hürde im Kampf um die Rückgabe des Landes genommen. Abgeschlossen ist die Sache damit allerdings noch nicht, denn der brasilianische Staatspräsident muss dieser Entscheidung noch zustimmen. Zudem müssen sich die Indigenen und der Zellstoffmulti noch über die Entschädigung für das Land einigen. Dennoch könnte die Rückgabe des Landes auch Signalwirkung für ähnliche Vorfälle haben. Denn Aracruz ist noch in andere Landkonflikte verwickelt. Auch die Quilombolas, Nachfahren afrikanischer Sklaven, beschuldigen den Konzern, sich 10 000 Hektar von ihrem Land widerrechtlich angeeignet zu haben.