Erlebnisse einer US-Soldatin im Irak
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Kayla Williams
Jung, weiblich, in der Army
Deutsche Verlags-Anstalt.
316 Seiten. 19,90 EUR
Im jüngsten Irak-Krieg hat die US-Armee Soldatinnen gezielt eingesetzt, um irakische Gefangene - alles Männer - zu demütigen. Auch Kayla Williams, die ein Jahr im Irak stationiert war, musste nackte Iraker beschimpfen und sexuell erniedrigen. In ihrem Buch schildert die junge US-Soldatin ihre Erlebnisse als eine unter den 15 Prozent Frauen in der US-Armee. Auf Grund ihrer Arabischkenntnisse hatte sie vergleichsweise gute Einblicke in das Land, und doch zeigt sich auch in ihrem Bericht eine geradezu überwältigend oberflächliche Einschätzung der politischen Lage in dieser Region. Anfangs sind die »Einheimischen« noch putzige Kinder, denen man ein Essen und ein Getränk spendiert, später sind sie dann nur noch verbrecherische Eingeborene, die einfach nicht einsehen wollen, dass die USA ihnen die Freiheit bringen. Zwischen viel pathetischem Heroismus und mancher Kritik an den Armeestrukturen schwankend, liefert Williams zwar durchaus interessante Details aus dem Kriegsalltag, insgesamt bietet das Buch aber wenig Überraschendes. Der strikt subjektive Blick wirkt manchmal geradezu dumm. Die Vulgärsprache, in der sie schreibt, ist vielleicht authentisch, aber beim Lesen nur schwer zu ertragen. Zu empfehlen ist dieses Buch höchstens, weil es - gegen den Strich gelesen - die Sinnlosigkeit des Krieges anschaulich macht.