Gift und Gülle
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Tierschutz ist Trend: Der Eisbär Knut wird zum Maskottchen für die Umwelt, Prominente retten Robbenbabys und verschmähen Pelze oder essen aus Tierliebe kein Fleisch mehr - wie der Ex-Beatle Paul McCartney. Auch im Grundgesetz ist Tierschutz als Staatsziel verankert. Berlin hat kürzlich seinen ersten Tierschutzbeauftragten berufen: Leider gehören Nutztiere nicht zu seinem Aufgabengebiet. Dabei verlangen Verbraucher verstärkt nach Standards für den Tierschutz auch in der Landwirtschaft. Ob Legehennen oder Mastschweine - die meisten der rund 150 Millionen Tiere, die hierzulande als industrielle Fleischlieferanten dienen, werden oft unter katastrophalen Bedingungen gehalten. Doch die Bundesregierung bekämpft artgerechte Haltung, wo sie nur kann: War der Käfig 1999 vom Bundesverfassungsgericht noch als tierquälerisch verboten, ist er seit 2006 wieder erlaubt; ausländische Investoren werden mit Subventionen für Riesenställe ins Land gelockt. Nicht nur den Tierschutz, auch die Gefahren für Mensch und Umwelt wie giftige Gülle oder Sporen, Pilze und Keime hat man dabei nicht im Blick. Dass tierfreundlichere Nutztierhaltung möglich und machbar ist, zeigen unsere Nachbarländer Österreich, Schweiz und die Niederlande. Dort haben Forderungen der Verbraucher nach einer artgerechteren Haltung zu politischen Fördermaßnahmen und Zugeständnissen der Betreiber geführt. Ein Gütesiegel »Aus besonders artgerechter Haltung« könnte auch bei uns ein Anfang sein.