Kuba nach Castro?
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Skeptisch beurteilt der Vatikan die Pläne der US-Regierung, mit Hilfe der Exilkubaner einen demokratischen Umbruch für die Zeit nach Castro zu organisieren. Außenpolitische Experten im Kirchenstaat sehen schon jetzt eine massive Missionstätigkeit fundamentalistischer protestantischer Sekten, unterstützt mit jeder Menge US-Dollars. Laut Neue Zürcher Zeitung sind allein in diesem Jahr 80 Millionen Dollar aus US-Kassen nach Kuba geflossen. Es gilt als offenes Geheimnis, dass ein Teil davon auch an fundamentalistische, US-hörige Sekten ging. Die katholische Kirche genießt dagegen seit dem Besuch Johannes Pauls II. eine relative Freiheit. Untrügerisches Zeichen dafür: Die katholische Kirche hat erstmals einen einheimischen Klerus. So verwundert es nicht, dass Kubas Bischofskonferenz ihre Gläubigen aufrief, für die Gesundheit Fidel Castros zu beten. Dahinter steckt zwar auch die Unterordnung unter das politische Regime Castros. Gleichzeitig sorgen sich viele Katholiken Lateinamerikas bis in hohe Kirchenkreise hinein um die Zeit nach Castro. Denn, so ein mittelamerikanischer Bischof, der als Papstanwärter gilt und deshalb in dieser Sache nicht genannt werden will: »Demokratie nach US-Muster hat bist jetzt in Lateinamerika immer Armut und Bürgerkrieg gebracht.« Zudem warnen Kenner der exilkubanischen Szene in Florida vor den »mafiösen Strukturen der Exilkubaner«. Deren harter Anti-Castro-Kurs, so ein katholischer Priester einer Stadtgemeinde in Miami, »wird eher zum Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung auf Kuba und zu mehr Kriminalität beitragen«. Dann sei die Gefahr groß, dass die viel gepriesene demokratische Freiheit nur zur Freiheit für Geldschieber werde.