Ein glühendes Lob für das Projekt Europa
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Günter Verheugen
Europa in der Krise
Kiepenheuer & Witsch.
240 Seiten. 18,90 EUR
Lothar Späth
Strategie Europa
Rowohlt. 272 Seiten. 19,90 EUR
Über Europa wird viel gemosert. Nicht nur Populisten schimpfen auf Technokratie, Überregulierung und Geldverschwendung. Sogar die Verlagerung von Arbeitsplätzen schiebt man der EU in die Schuhe. Dabei ist das Gegenteil wahr. Denn die Osterweiterung erleichtert die Verlagerung nicht, sondern erschwert sie - weil auch die neuen Mitglieder an europäisches Recht gebunden sind und ihre Unternehmen nicht mehr ungehindert subventionieren dürfen. Solche Vorurteile sind es, mit denen Verheugen und Späth aufräumen. Alles dummes Gerede, sagen die beiden Politiker, beide glühende, aber gleichzeitig nüchterne Anhänger der Europa-Idee. Der Binnenmarkt ist für sie eine regelrechte Jobmaschine, Europa ein einzigartiges Friedensprojekt. Nur wenn die Integration voranschreitet, können die Völker des Kontinents noch eine globale Rolle spielen. Allerdings müssen sie ihre Stärken reaktivieren: Wissen, Können, Innovationskraft. Verheugen war in der EU-Kommission fünf Jahre lang für die Osterweiterung zuständig. Er hat dabei eine Herkulesarbeit geleistet - und lässt das auch den Leser wissen. Späth, Ex-Ministerpräsident und Ex-Jenoptik-Chef, stimmt mit Verheugens Europa-Engagement überein. Er glaubt sogar, dass Europa wegen seines friedlichen und multikulturellen Charakters als Vorbild für ein weltweites Staatennetz dienen kann. Den Ausbau der EU sieht Späth realistisch: Erweiterung ja, Vertiefung nein. Eine Vollmitgliedschaft der Türkei wäre in den Augen Späths und Verheugens richtig: ein muslimisches Land mit westlichen Wertvorstellungen - ein Segen für die ganze Welt! Späth geht nicht nur in dieser Frage auf Distanz zu seiner Partei, der CDU: Er sagt auch, dass Europa ohne gezielte Einwanderung keine Zukunft hat.