Billiglöhne sind nicht alles
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Zahlreiche deutsche Unternehmen, die ihre Produktion in Billiglohnländer Osteuropas oder häufig nach China verlagert haben, kehren zurück. Der neueste Fall ist Steiff. Vier Jahre lang ließ das deutsche Unternehmen seine edlen Plüschtiere in China produzieren. Doch jetzt holt man Teile der Produktion zurück. Der Grund: Die Chinesen konnten die Qualitätsstandards nicht einhalten. Zudem waren die Kuscheltiere bis zu drei Monate auf dem Schiff unterwegs. Für Verkaufsrenner wie die Plüschausgabe des Eisbären Knut, der binnen weniger Monate 80 000-mal bestellt worden war, ist dies eine viel zu lange Wartezeit. »Für Premiumprodukte ist China einfach nicht kalkulierbar«, sagt Firmenchef Martin Frechen. Dabei ist Steiff kein Einzelfall. Schon im Jahre 2006 hatte eine Studie des Fraunhofer Instituts ISI nachgewiesen, dass auf jede vierte bis sechste Verlagerung innerhalb von vier bis fünf Jahren eine Rückverlagerung folgte. Die Betriebe nannten als Gründe vor allem Flexibilitäts- und Lieferfähigkeitseinbußen sowie Qualitätsprobleme der Auslandsproduktion. Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler aus ihrer Studie lautet: Entscheidungen zur Produktionsverlagerung dürfen sich nicht allein auf Vergleiche der Personalkosten stützen, sondern müssen auch die Folgen für die Qualität und für eine flexible Lieferung berücksichtigen.