Mystik für zwei Religionen
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Ein Mystiker, nicht nur für Muslime: der vor 800 Jahren im heutigen Afghanistan geborene Dschalal ad-din ar-Rumi (1207-1273). Im Vatikan gedachte man gemeinsam mit der türkischen Botschaft bei einem Festabend des bedeutendsten Mystikers im Islam. Im Zentrum der Feier im Palazzo della Cancelleria standen die tanzenden Derwische aus Konya. Sie berufen sich auf die Lehre Rumis. Rumi wurde in Balch, dem einstigen Baktra, geboren, also in einer der geistesgeschichtlich wichtigsten Metropolen des mittelalterlichen Orients. Aus Baktra stammen auch der Religionsstifter Zarathustra sowie der Arzt und Philosoph Avicenna. Der Beiname Rumi bedeutet »Römer«. Denn Dschalal ad-din lebte auf oströmischem Boden, im Reich der Seldschuken, die Konya zur Hauptstadt gemacht hatten. Anfangs lebte Rumi als Gelehrter. Als 18-Jähriger kam er mit dem Sufismus in Berührung. Doch erst die Begegnung mit einem Derwisch - Schams a-din at-Tabrizi - änderte sein Leben von Grund auf. Rumi, der in der christlichen Literatur und Theologie ebenso bewandert war wie in der islamischen, sah in der Liebe den Gründungsakt und die bleibende Kraft des Universums. - Auch eine Bekehrung jährt sich zum 800. Mal: die des Francesco Bertone, der zu Franz von Assisi wurde, ein Heiliger und Mystiker der Christen, der auch von Muslimen verehrt wird.