Wachstum nutzt den Armen wenig
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Der wirtschaftliche Aufstieg von China, Indien, Brasilien und Südafrika hilft nicht unbedingt den Armen. Das ist das Ergebnis einer Studie der evangelischen Hilfsorganisation Brot für die Welt. Danach trägt das hohe Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern zwar dazu bei, dass die Dominanz der reichen Industrieländer in der Weltwirtschaft und in internationalen Organisationen abnimmt. Gleichzeitig fallen »jedoch die Interessen der Armen in den Schwellenländern sowie in den am wenigsten entwickelten Ländern nach wie vor unter den Tisch«, so Reinhard Koppe, Referent für Grundsatz- und Entwicklungspolitik bei Brot für die Welt. Das Problem liegt darin, dass große Schwellenländer wie China, Brasilien, Indien oder Südafrika hohe Wachstumsraten erwirtschaften und dadurch zu Großmächten aufgestiegen sind. »Gleichzeitig verbessert sich das Leben der Kleinbauern, der Arbeiter und der landlosen Menschen in diesen Ländern auch bei hohen Wachstumsraten meist nicht«, so der Autor der Studie, Friedel Hütz-Adams, vom Südwind-Institut in Siegburg. Trotz des Aufschwungs nehme die Armut und Ausbeutung in diesen Staaten eher zu. Hätten viele Wirtschaftsexperten lange Zeit auf den Sickereffekt von den Schichten, die vom Aufschwung profitieren, zu den Armen gesetzt, so sei davon in der Praxis nicht viel zu sehen. Deshalb sei es die Aufgabe von Hilfsorganisationen und allen zivilgesellschaftlichen Gruppen, so Reinhard Koppe, »neue Strategien für einen wirklich gerechten Welthandel zu entwickeln. Die Hoffnung auf Wachstum alleine genügt nicht.«