Problematisches zu einem tabuisierten Thema
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Bioskop-AutorInnenkollektiv
»Sterbehilfe«
Die neue Zivilkultur des Tötens? Mabuse-Verlag. 96 Seiten. 14,90 EUR
Thematisch facettenreich, aber argumentativ teilweise dürftig, formuliert das »biopolitischkritische« AutorInnenkollektiv argwöhnische Bedenken, dass »Euthanasie« auch hier zu Lande um sich greifen wird, wenngleich im Unterschied zur Rechtslage in Nachbarländern derzeit verschwiegen und schleichend. Um diese Thesen zu stützen, geraten selbst ärztliche Richtlinien zur Sterbebegleitung, Palliativmedizin und Hospiz ins Visier spekulativer Verdächtigungen. Dagegen werden kultur- und gesellschaftsspezifische Aspekte plausibel dargestellt. Vorrangig sind dies: Patienten-Autonomie als von buchstäblich tödlichem Missbrauch bedrohtem, moralisch höchstem Wert im Kontext zeittypischer Lebensleitbilder, Rolle, Strategie und Einfluss der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung, sozio-ökonomische Ressourcenknappheit als künftig noch gewichtigerer Entscheidungsfaktor der Politik. Damit liefert das Buch außerhalb des mit konkreten Fragestellungen und Dilemmata befassten medizinethischen Diskurses im gesellschaftlich-mentalen Problemzusammenhang einen streitbaren Diskussionsbeitrag für die aufgenötigte Auseinandersetzung mit dem unliebsamen, noch tabuisierten Thema.