Vernunft, Natur und Glaube

Mit Hubert Reifenhäuser mischt sich wieder ein Theologe in das Gespräch mit den Naturwissenschaften ein, der die Frage nach Gott in das Zentrum seiner Überlegungen stellt. Ausdrücklich betont er die Vernunft als gemeinsame Basis der Wissenschaften - mit ihren Möglichkeiten und Grenzen. Reifenhäuser will nicht konfrontieren, sondern eine Brücke zwischen dem »Weltbild der Naturwissenschaft und dem christlichen Glauben« bauen. Gott als »die transzendent-immanente Kraft allen kosmischen Geschehens« hebt den Dualismus von Gott und Welt auf; ein »recht verstandener christlicher ?Pantheismus?« ermögliche nach Reifenhäuser neue Wege im Dialog. Jedoch dringt der Autor nicht zum Kern seiner eigenen Fragestellung vor. Er versteckt sich zu häufig hinter Floskeln wie »immer mehr«, »teilweise« oder »eventuell« und trägt offenbar eigene alte Kämpfe mit der Kirchenhierarchie aus, womit er der wichtigen Thematik des Buches nicht gerecht wird.