Gnadenlos verdrängt
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Seit Mitte März probt der Sender Sat1 den Aufstand. Wagemutig bringt er seine Hauptnachrichten um 20 Uhr, also genau dann, wenn das Hochamt des deutschen Nachrichtenjournalismus beginnt: die Tagesschau. Sie wird im Schnitt von neun bis zehn Millionen Menschen gesehen, nicht zuletzt, weil die dritten Programme die ARD-Sendung übernehmen. Keine Zeitung erreicht so viele Leser, kein Internet-Portal so viele User - die Tagesschau ist die meistgenutzte Informationsquelle.
In der Medienpublizistik wird trotzdem immer wieder an ihrem Image gekratzt, zuletzt von dem Kölner Journalisten Walter van Rossum. Er schildert in dem Buch »Die Tagesshow« die Schwächen der Hamburger Redaktion: die Konferenzitis, den Terminjournalismus, den Parteienproporz, den Quotenglauben, das Mainstream-Denken. Treffend erfasst er auch das Grundproblem, wonach e