Theologen fordern Reform
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Über hundert katholische Theologieprofessorinnen und -professoren aus Österreich und Deutschland unterstützen inzwischen den Vorstoß des Tübinger Dogmatikers Peter Hünermann für eine Reform der römischen Glaubenskongregation. Hünermann hatte sich in der Herder-Korrespondenz für eine »intelligente Neugestaltung« der obersten Glaubensbehörde ausgesprochen. Sie habe immer noch die Struktur einer »frühneuzeitlichen Zensurbehörde« und sei damit ihrer Aufgabe »organisationstechnisch nicht gewachsen«, hatte Hünermann geschrieben. Die Theologieprofessoren schlossen sich zugleich der Kritik an der vatikanischen Verurteilung von Thesen des Befreiungstheologen Jon Sobrino an. Hünermann bezeichnete die Zahl der Unterschriften unter seinen Vorstoß als »respektabel«, bedauerte aber zugleich die Zurückhaltung jüngerer Theologen: »Da ist viel Angst im Spiel.« Die österreichische Plattform Wir sind Kirche begrüßte es, dass »jetzt endlich wieder einmal Theologen und Theologinnen ihre kritische Stimme zum theologischen Diskurs und Widerspruch erheben«. - Die 19 Herausgeber der internationalen Zeitschrift Concilium haben in einem Brief an den Präfekten der Kongregation, Erzbischof William Levada (Foto), bestritten, »dass Sobrinos Darstellung Jesu ... einen Bruch mit der kirchlichen Tradition darstellt«.