Verkehrte Fronten
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Nachdem das kirchlich hoch subventionierte evangelische Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt (DAS) eingestellt wird, schlägt auch dem katholisch hoch subventionierten Wochenblatt Rheinischer Merkur (RM) das Sterbeglöcklein. Beide Kirchen wollen sparen und planen billigere Nachfolgeprojekte. Die evangelische Kirche ist bereit, der Münchener »Süddeutschen Zeitung« eine wöchentliche Beilage beizufügen, während auf katholischer Seite daraufhin der norddeutschen Zeitung Die Welt ein entsprechendes Angebot gemacht wurde. Dieser katholische »Schachzug«, so ärgert man sich in der EKD-Spitze, sei »ärgerlich«. Er sei unsinnig, weil das evangelische DAS-Nachfolgeprodukt vor allem katholisches Publikum in Süddeutschland erreicht, während der geplante katholische RM-Platzhalter dann im evangelischen Norddeutschland gelesen werde. Dem evangelischen Plan, sowohl in Süd- und Norddeutschland das Publikum zu erreichen, werde deutlich »ein Bein gestellt«, denn die EKD will das DAS-Nachfolgeprodukt nur dann finanzieren, wenn es nicht nur in der Süddeutschen Zeitung, sondern auch von einer großen überregionalen norddeutschen Tageszeitung veröffentlicht wird. »Jetzt ist die Lage völlig neu«, so ein EKD-Synodaler enttäuscht. Und: »Die Kölner katholischen Machtstrategen sind dabei, unseren Plan zu vereiteln.« Dagegen äußerte sich eine Kölner Meinungsforscherin: »Mit monatlichen Beilagen in großen Tageszeitungen unter einem neuen Titel mit konfessionell eingefärbten geistig-religiösen Themen aufzutreten, ist eine Schnapsidee.« Das breite, noch gläubige, aber weithin unkirchliche Publikum sei nur kirchenunabhängig ansprechbar.