Der Größenwahn der Genetiker
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Die Euphorie der Wissenschaftler ist enorm, nur noch vergleichbar mit dem Fieber vor der Erfindung der Atombombe oder der ersten Mondlandung. Die Rede ist von der angeblichen »Entschlüsselung« des menschlichen Erbguts (wissenschaftlich Genom genannt): Der amerikanische Forscher Craig Venter lobt sich selbst, er habe 99 Prozent des Genoms und mithin das »Buch des Lebens« enträtselt. Schon gehen die Börsenkurse seines Unternehmens steil in die Höhe, und überall wird die Hoffnung geschürt, jetzt werde es bald möglich sein, Krankheit und Leid genetisch zu besiegen: Blinde werden sehen, Lahme gehen und Krebskranke geheilt ...
Doch der Größenwahn ist haltlos. Wer die Milliarden von Buchstaben des Genoms kennt, kann noch lange nicht den Text des Lebensbuches lesen und kennt nicht den Sinn. Nur zwei Prozent der Krankheiten sind direk