Wie aus dem Nichts
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Frieda geht. Entschuldigung - aber so wird der Münchner Oberhirte weit und breit hinter vorgehaltener Hand genannt. Am 20. Februar wird Kardinal Friedrich Wetter 78 Jahre alt. Da dürfen sogar Kardinäle in den Ruhestand treten. Klar, dass jetzt die Gerüchteküche brodelt. Wer wird der Nachfolger? Und plötzlich, wie aus dem Nichts Gottes, steht ein Name im Raum. Die Auguren tippen auf Winfried Haunerland. Der aus Essen stammende Liturgiewissenschaftler hat in München studiert und eine steile Karriere hinter sich. Mit seiner Berufung auf den Liturgielehrstuhl in München wurde er auch Regens des dortigen Priesterseminars. Die Dokumentation einer von ihm initiierten Ringvorlesung zum Jahr der Eucharistie trägt den Titel »Mehr als Brot und Wein«. Münchner Theologiestudenten prophezeien nun: Das »Mehr« könnte sich auf die Karrierezukunft des Professors beziehen und »Bischofsamt und Kardinalswürde« bedeuten. Dieser Wechsel würde auch seine römisch-katholische Auffassung von Realpräsenz und Wandlungsfähigkeit bestätigen und ihn als Brückenbauer zwischen dem Katholizismus Bayerns und jenem an Rhein und Ruhr ausweisen. In einem Artikel über die Liturgiereform mit dem bemerkenswerten Titel »Vom Gottesdienst zur Gemeindefeier« meint er, dass Papst und Bischöfe die rechte Feier des Gottesdienstes fördern müssten. Sie sollten Fehlentwicklungen geduldig und konsequent überwinden. Zugleich verlange das Konzil, sich darum zu mühen, »dass nicht bloß die Gesetze des gültigen und erlaubten Vollzugs beachtet werden, sondern auch, dass die Gläubigen bewusst, tätig und mit geistlichem Gewinn daran teilnehmen«. Solche Zitate seien ganz im Sinne des »traditionellen Fortschritts« Benedikts XVI. und für den Vatikan eine »Empfehlung erster Klasse«.