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Die meisten hier wollen den Krieg

von Bernhard Clasen vom 23.07.2014
Die Dame im Zug will mit mir nicht über Politik reden. Schon klar! In der Ukraine ist Schweigen gerade besser als Sprechen. Manchmal ist es sogar eine Lebensversicherung. Meinem Taxifahrer erzähle ich auch nicht alles. Er fragt mir Löcher in den Bauch. In Dnepropetrowsk heißt das nichts Gutes. Schon gar nicht, wenn man Ausländer ist...
Was wird aus der Ost-Ukraine? Bernhard Clasen bereist die Region, trifft Menschen und hört ihre Meinungen. Lesen Sie sein Reisetagebuch in dieser Woche auf www.publik-forum.de! (Foto:pa/dpa/Zurab Dzhavakhadze)
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»Nein wirklich, ich finde Sie sehr sympathisch. Und genau deswegen werde ich Ihre Frage, wie ich die politische Situation einschätze, nicht beantworten. Ich will doch keinen Streit mit ihnen. Denn ich habe eine sehr eindeutige Position. Und ich bin mir ziemlich sicher, sie wird Ihnen nicht gefallen.«

Im Nachtzug irgendwo zwischen Kiew und Dnepropetrowsk sieht die Dame aus dem Fenster in die Nacht. Ich stehe auch im Gang, ein Fenster weiter, sage nichts. »Aber Ihr habt klasse Fußball gespielt. Ich habe immer für die deutsche Mannschaft gejubelt. Ach, wie habe ich gehofft, dass Ihr Weltmeister werdet! Und jetzt seid ihr Weltmeister. Darauf sollten wir ein Bier trinken.« Sie holt zwei Dosenbiere aus ihrem Abteil. Irgendwann ist das Bier zu Ende. Man trennt sich, geht ins eigene Abteil – und sieh

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Schlagwörter: KriegUkraineFrieden
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Peter Öfferlbauer, A-Wels 31.07.2014:
Alles sehr interesant - aber was in westlicher Berichterstattung überhaupt nicht mehr auftaucht:
Die EU hat mit der Ukraine ein Assoziationsabkommen einschließlich militärischer Zusammenarbeit ausgehandelt, von dem sie wissen MUSSTE, dass es die Ukraine zerreißen würde: diese EU-Akteure sind daher Kriegsverbrecher zum Zweck westlicher geopolitischer Expansion! Brandstifter statt Friedensprojekt! Carl Bildt, schwed. Außenminister 2009: "Wir weiten die Energiegesetzgebung und das Wettbewerbsrecht in diesem Bereich auf die Ukraine, auf Moldau und Serbien aus, wodurch langfristig ein beträchtliches transformatives Potential freigesetzt wird" (Le Monde Dipl. Juli 2014) - solche Schreibtischtäter gehören wegen der ukrainischen Toten vor den Internat. Strafgerichtshof, und zwar rasch, ehe wir wie vor 100 jahren in einen großen Krieg schlittern.

Werner Kuhn 29.07.2014:
Obwohl US-Außenminister Baker am 9.2.1990 im Kreml versprach dass die NATO sich keinen "Inch" nach Osten ausweiten würde versucht sie heute das militärische Gleichgewicht in dieser Region zu verändern. Deutschland, dass durch Außenminister Genscher gleichlautende Aussagen gemacht hat hätte darum schon bei der ersten "Osterweiterung" der NATO diese Entwicklung stoppen müssen weil Russland das zusammen mit Raketen-stationierungen als Bedrohung sehen muss
Eine objektive Berichterstattung über diese Zusammenhänge ist darum unerlaßlich

MariPu 28.07.2014:
DANKE
für diese Berichterstattung! Ich wünsche Ihnen auch weiterhin viel Glück bei Ihrer gefährlichen Recherche vor Ort, Bernhard.

Ich hoffe, díe Initiatoren dieses Szenarios kommen noch rechtzeitig zur Besinnung - und den Erfüllungsgehilfen geht schnell die Puste aus, bevor der Funke überspringt und ein Inferno sich entzündet. Doch schon jetzt sind es wieder einmal viel zu viele Unschuldige, die mit ihrem Leben bezahlen müssen - für Kriegsspielchen und Herrschaftswahn, abgehobener "Weltenretter". . .

Dr. Ernst Uhl 25.07.2014:
Die Ukraine muss leiden, weil der Westen das Land westlich machen wollte. Warum hat Frau Merkel erst, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war, gesagt, dass bei Entscheidungen über die Zukunft der Ukraine Russland mit am Tisch sitzen müsse?