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#Karnickelgate

von Thomas Seiterich vom 22.01.2015
Der Papst setzt auf Katholiken, die selbst entscheiden, wie sie verhüten. Sie müssten sich nicht vermehren »wie die Kaninchen«, hat er gesagt. Schock! Die Konservativen in seiner Kirche versuchen jetzt verzweifelt, die vatikanische Lehre von den bösen Verhütungsmitteln zu retten. Franziskus ist nicht egal, was diese Konservativen denken. Aber sie halten ihn auch nicht davon ab, sein Reformkonzept durchzuziehen
Besser nix schreiben über Verhütung? Der Papst will offenbar keine neue Kaninchen-Enzyklika herausgeben, das ist ihm zu nervig. (Zeichnung: Mester)
Besser nix schreiben über Verhütung? Der Papst will offenbar keine neue Kaninchen-Enzyklika herausgeben, das ist ihm zu nervig. (Zeichnung: Mester)
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Über den Wolken, im Flieger, startet Papst Franziskus mit flapsigen, jedermann verständlichen Worten gerne nötige Reformdebatten. 2013, auf dem Rückflug von Brasilien, machte er den Katholiken klar, dass niemand mehr Homosexuelle diskriminieren dürfe. Jahrhunderte lang hatte dies die Amtskirche getan. Auf dem Rückflug von der katholischen Armutsrepublik Philippinen nun forderte er die Gläubigen auf, sich nicht »wie die Karnickel« zu vermehren.

Diese lockeren Worte, die alle Welt versteht, bedeuten für die Kirche einen revolutionären Schritt. Denn erstmals thematisiert ein Papst die fatale Verknüpfung von Armut und Überbevölkerung, verschärft von der katholischen Kirchenlehre, die seit der unseligen »Pillenenzyklika« von 1968 so genannte »künstliche« Verhütungsmittel verbietet. An keinem ande

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Paul Haverkamp 23.01.2015, 15:30 Uhr:
Der Papst wehrt sich gegen Kritik an der Position der kath. Kirche in Verhütungsfragen. Die Ablehnung von Kondomen und der Antibabypille bedeutet nach Meinung des Kirchenoberhaupts nicht, sich unkontrolliert fortpflanzen zu müssen.“ Weiterhin betont er, im Einklang mit der ablehnenden Haltung der Kirche zur Verhütung zu stehen; nachdrücklich verteidigt der Paul VI. und seine „Pillenenzyklika“. Zugleich betont er, dass es viele Methoden gebe, die die kath. Kirche erlaube. Der Papst ist ein Meister des Unkonkreten!

Dass sind typische Franziskus-Sätze! Warum spricht er nicht aus, was er konkret meint? Warum lassen sich Journalisten mit solch verschwurbelten Sätzen abspeisen? Warum fragt man nicht nach, welch andere Methoden – außer „Knaus-Ogino – er denn noch nennen könne?

Dieser Papst glänzt durch Gesten und - das zeigt die Karnikel-Formulierung (denn sie ist frauenverachtend) - mit Formulierungen, die durchaus nicht als papabile bezeichnet werden können!

Heidrun Meding 22.01.2015:
Was bleibt diesem Papst und seiner römisch-katholischen Kirche auch anderes übrig?
Die ganz große Mehrzahl der (noch) "Gläubigen" geht in Sachen Familienplanung und Sexualität längst eigene Wege.
Die sogenannte "Pillen-Enzyklika" des Papst-Vorgängers Paul VI. kam beim Kirchenvolk nicht wirklich an, die "ermahnenden Worte" dieses Papstes wurden schlichtweg überhört.
Dies ist beim amtierenden Papst Franziskus offenbar nicht der Fall.
Bleibt zu hoffen, dass er sich mit seinen zeitgemäßen Vorstellungen auch in seinem Kirchenstaat, bei der römischen Kurie, durchsetzen kann.
Wenn sich abzeichnen sollte, dass reaktionäre Kirchenkreise dennoch die Oberhand innerhalb der Catholica behalten, dürfte die Zahl der katholischen Kirchenmitglieder weiter schrumpfen, denn denkende Menschen waren und sind in dieser Kirche seit Jahrtausenden heimatlos.

Karl-Heinz Reinartz 22.01.2015:
Mit seinem Karnickel-Diktum hat Papst Franziskus ja eigentlich Recht. Aber vor diesem Hintergrund wirkt die Präser- und Pillenphobie geradezu lächerlich. Warum überlässt die Kirchenleitung solche Entscheidungen nicht der Eigenverantwortung der Betroffenen? Immerhin redet man jetzt hierbei nicht mehr von Todsünde und ewiger Verdammnis. Früher hatte man viel zu schwere Lasten auf die Seelen der armen Gläubigen gelegt und damit viel Unheil gestiftet. Es wäre gut, wenn diese Zeiten nun endlich vorbei wären.